WM-Noitzen
Sterling kehrt nach Katar zurück: Die englische Nationalmannschaft kann wieder auf Raheem Sterling und Declan Rice bauen. Wie der Verband mitteilte, stößt der wegen einer „Familienangelegenheit“abgereiste Angreifer am Freitag und damit einen Tag vor dem Viertelfinale gegen Titelverteidiger Frankreich (20 Uhr/ZDF und MagentaTV) wieder zum Team. Leistungsträger Rice nahm am Donnerstag nach einer Erkrankung wieder am Training teil. Der 23-Jährige von West Ham United gilt als Schlüsselspieler. Bei allen vier WM-Spielen kam Rice zum Einsatz. Sterling war am Sonntag aus dem Emirat abgereist. Laut BBC wurde in sein Haus in London eingebrochen, während seine Familie zugegen war. Die Täter waren mutmaßlich bewaffnet.
Ex-Medienchef soll gefoltert worden sein:
Kurz vor dem Start der WM ist Whistleblower Abdullah Ibhais nach Angaben seiner Familie im Gefängnis in Katar gefoltert worden. In einem von Fair Square veröffentlichten Brief der Angehörigen werden schwerwiegende Vorwürfe erhoben. Demnach habe der seit rund einem Jahr inhaftierte Ex-Kommunikationsdirektor
des katarischen WM-Organisationskomitees vier Tage „in völliger Dunkelheit in Einzelhaft verbracht, nachdem er körperlich angegriffen worden war“. Ibhais soll sich laut den Angaben der Familie in „einer zweimal ein Meter großen Zelle mit einem Loch im Boden als Toilette und bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt“befunden haben. „Ich hatte bereits mehrere blaue Flecken von den Übergriffen der Gefängniswärter und zitterte die ganze Zeit, da die kalte Luft, die auf mich gerichtet war, nie aufhörte“, sagte Ibhais, der in dem Schreiben ebenfalls zu Wort kommt: „Ich habe in diesen vier Tagen kaum geschlafen.“Ibhais hatte sich vor seiner Verurteilung gegen WM-OK-Chef Hassan Al-Thawadi gestellt. Wegen der angeblichen Annahme von Bestechungsgeldern war er zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Seine Familie sprach von einem „Willkür-Urteil“und einem „Scheingericht“. In dem Brief richtet sich Ibhais' Familie auch an die FIFA und Präsident Gianni Infantino. Die FIFA sei „mitschuldig“an Abdullahs Inhaftierung, die Angehörigen kritisierten zudem das „Schweigen“und die „Gleichgültigkeit“des Weltverbandes.