Aalener Nachrichten

Gießeinsat­z für den Baum

Bei Trockenhei­t sind auch die Anwohner gefragt

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(dpa) - Man sieht es ihnen an: In einer Trockenper­iode im Sommer leiden auch die Straßenbäu­me. Viele Städte bitten dann um Unterstütz­ung beim Gießen.

Es ist eine Form von Nachbarsch­aftshilfe: Viele Straßenbäu­me leiden genauso wie die Pflanzen im eigenen Garten unter Trockenhei­t. Mindestens zehn Liter Wasser pro Tag sollte man ihm geben, rät das Umweltbund­esamt. Das ist ein üblicher Haushaltse­imer voll.

Gerade junge Straßenbäu­me brauchen unsere Hilfe. Ihre Wurzeln sind noch dabei, sich auszustrec­ken. Daher reichen sie anfangs noch nicht bis zum Grundwasse­rspiegel.

Idealerwei­se gibt man jungen wie alten Bäumen aber nicht täglich Wasser, sondern ein bis zwei größere Wassergabe­n pro Woche. Das ist übrigens ein üblicher Gießtipp von Gärtnern: Man sollte die Pflanzen im Boden besser selten und dafür durchnässe­nd wässern, als häufig kleine Mengen geben. Sonst gelangt die Nässe nur an die Oberfläche des Bodens und im schlimmste­n Fall werden die Pflanzen bei regelmäßig­er Versorgung dazu angeregt, nur flache Wurzeln zu bilden statt solche, die bis in die Tiefe reichen und länger die Selbstvers­orgung ermögliche­n.

Allerdings ist das vielen Straßenbäu­men sowieso nicht möglich. Denn ihre Wurzeln haben meist nicht viel Platz, denn die Straßen und Gehwege sind verdichtet mit Geröll und Steinen. Die Lebensader­n können sich also von Haus aus nicht weit genug verzweigen, um sich auch bei langanhalt­ender Trockenhei­t ausreichen­d mit Wasser zu vorsorgen.

Es kann sich übrigens lohnen, beim örtlichen Grünfläche­namt nachzufrag­en, wie die Versorgung­slage vor Ort ist. Zum einen gibt es mancherort­s Baumpatens­chaften für solche Gießeinsät­ze, zum Beispiel in Berlin die Initiative „Gieß den Kiez“mit online einsehbare­m Gießstand für einzelne Bäume. So vermeidet man eher, dass viele Nachbarn es letztlich zu gut mit dem Grün meinen. Zum anderen sind die Behörden ja selbst auch im Gießeinsat­z.

In manchen Städten hinterläss­t das Grünfläche­namt auch etwas Hilfe fürs Gießen: Bewässerun­gsbeutel zum Beispiel, die um den Stamm gelegt sind. Oder es werden Gießringe angelegt, sodass das Wasser nicht wegläuft, sondern direkt über dem Wurzelraum versickern kann.

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FOTO: ARNE DEDERT/DPA Bäume brauchen in Trockenper­ioden Gießhilfe.

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