Allgaier wird chinesisch
Ex-Arbeitgeberpräsident Hundt verkauft Autozulieferer
(dpa/sz) - Der Autozulieferer Allgaier des langjährigen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt hat einen neuen Besitzer. Wie das Unternehmen aus dem schwäbischen Uhingen am Montag mitteilte, übernimmt die chinesische Westron Group 88,9 Prozent der Anteile. Ein entsprechender Vertrag sei am 1. Juli unterzeichnet worden. Zum Kaufpreis machte das Unternehmen keine Angaben.
Mit dem Einstieg des Investors sei ein wesentlicher Schritt zur Stärkung und Restrukturierung abgeschlossen und eine finanzielle Stabilisierung erreicht worden, hieß es in der Mitteilung. Westron konzentriere sich bei ihren Beteiligungen auf den Auto- und Technologiesektor. Das Unternehmen sei an verschiedenen Unternehmen in China und Deutschland beteiligt. Die Partner von Westron würden sich auch operativ in der Führung von Allgaier engagieren und ihre Erfahrungen aus der Restrukturierung der Autoindustrie einbringen. Der bisherige Hauptanteilseigner Hundt zeigte sich über den neuen Eigentümer erfreut. Westron werde mit seiner Erfahrung und seinen finanziellen Möglichkeiten Allgaier erfolgreich in die Zukunft führen und allen Mitarbeitern eine hervorragende Perspektive geben.
Allgaier wurde 1906 gegründet und verformt unter anderem Bleche, ist aber auch im Maschinen- und Werkzeugbau aktiv. Das Unternehmen hat rund 1700 Mitarbeiter und war über längere Zeit finanziell angeschlagen. Zuletzt ging es offenbar wieder aufwärts: Für 2021 meldete Allgaier mit einem Auftragseingang von 650 Millionen Euro einen historischen Höchststand und eine erfreuliche Umsatzsteigerung.
Das Bundeswirtschaftsministerium, das bei Übernahmen durch Nicht-EU-Ausländer ein Veto einlegen kann, hatte den Verkauf im Februar geprüft und genehmigt.