Aalener Nachrichten

„aalen.kultur&event“wird bald richtig flügge

Aus dem jungen städtische­n Amt soll zum 1. Januar 2022 ein Eigenbetri­eb werden – Viel Lob für gute Vorarbeit

- Von Eckard Scheiderer

- „aalen.kultur&event“– den Namen wird man sich merken müssen. Zum 1. September 2020 war die neue Organisati­onseinheit der Stadt, unter deren Dach künftig vor allem die Stadthalle und der Kulturbahn­hof gemanagt und vermarktet werden sollen, zunächst als neues Fachamt der Stadt gegründet worden. Zum Jahresanfa­ng 2022 soll daraus nun, wie von vornherein geplant, ein städtische­r Eigenbetri­eb werden. Mit ersten Beschlüsse­n und Empfehlung­en hat der Kultur-, Bildungsun­d Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts jetzt den Weg dafür geebnet. Und er war voll des Lobes dafür, was das Amt mit seinem Leiter Florian Münzmay bislang unter der neuen Dachmarke „aalen.kultur&event“auf die Beine gestellt hat.

Münzmay, der per Wahl durch den Gemeindera­t bereits im Mai vergangene­n Jahres auch der künftige Geschäftsf­ührer eines städtische­n Eigenbetri­ebs „aalen.kultur&event“sein wird, legte mit seinem „Halbjahres­bericht 2021“, wie er es nannte, eine durchaus beeindruck­ende Auflistung der bisherigen Arbeit des Amts mit der Nummer 48 im Rathaus vor. Eröffnung des Kulturbahn­hofs KubAA, komplette Neustruktu­rierung aller Buchungspr­ozesse, Digitalisi­erung aller Arbeitsabl­äufe und Marketingp­rozesse und vor allem der Aufbau eines starken Netzes mit Kooperatio­nspartnern, von der Hochschule über den Innenstadt­verein ACA und die Aalener Wirtschaft­sförderung bis hin zum künftigen Steigenber­ger-Hotel auf dem Stadtoval – Münzmay und sein Team aus zwölf Vollzeit- und elf Teilzeitmi­tarbeitend­en sowie zwei Minijobber­n haben schon viel geleistet, um die Dachmarke „aalen.kultur&event“zu etablieren und bekannt zu machen.

Dazu gehört auch, dass sie Stadthalle und KubAA neue Leitfarben in der Vermarktun­g und Außendarst­ellung verpasst haben: Lila beim KubAA für die Vielschich­tigkeit der Nutzer und Veranstalt­ungen, Grün bei der Stadthalle für Einbindung in zentrumsna­hes Grün, Nachhaltig­keit, Erneuerung und Wachstum. Und Münzmays Ausblick klang durchaus optimistis­ch: Es werde nach den bisherigen Lockdwons und bei weiter sinkenden Coronazahl­en zunehmend besser auf dem Kulturund Eventsekto­r, die Veranstalt­er seien wieder deutlich optimistis­cher und planten bereits wieder fast ganz normal.

Die Fraktionen im Ausschuss waren durchaus zufrieden mit der bisherigen Arbeit. Es gehe alles in die richtige Richtung, sagte etwa Inge Birkhold (CDU). Forderte aber unter anderem eine klare Abgrenzung bei Aufgaben und Kosten des künftigen Eigenbetri­ebs. Ähnlich äußerte sich auch Thomas Battran (Grüne), der sich „froh“zeigte, dass sich alles so rasch entwickelt habe. Hermann Schludis (SPD) Analyse fiel länger aus: A und O des ganzen Betriebs werde dessen künftige Vernetzung auf allen Ebenen sein. Die Strukturen dafür seien gut und profession­ell angelegt worden, der Serviceged­anke stehe schon jetzt im Vordergrun­d. Insgesamt sei also in schwierige­r Zeit eine hervorrage­nde Vorarbeit für den künftigen Eigenbetri­eb geleistet worden. Lediglich die Schnittste­llen zu anderen Bereichen der Stadt, die sich mit Kultur- und Tourismus beschäftig­ten, erschienen noch problemati­sch. Hier müsse man klar Synergien definieren und Doppelstru­kturen verhindern. Thomas Rühls (Freie Wähler) Urteil fiel hingegen kürzer aus: „Machen Sie weiter so, wir sind auf einem guten Weg“, sagte er.

OB Thilo Rentschler und Stadtkämme­rin Daniela Faußner hatten dennoch noch einiges zu erklären für den Weg zum Eigenbetri­eb. So wird die städtische Tourist-Informatio­n im Spion-Rathaus künftig fachlich dem Eigenbetri­eb zugeordnet, das Personal aber bleibe bei der Stadt.

Das habe steuerlich­e Gründe, so Rentschler. Für den städtische­n Eigenbetri­eb „aalen.kultur&event“müssen auch eine Betriebssa­tzung verabschie­det und ein Betriebsau­sschuss installier­t werden. Außerdem muss für den Eigenbetri­eb ein Stammkapit­al festgelegt werden. Dass der Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts künftig auch als Betriebsau­sschuss für den Eigenbetri­eb fungieren soll, war unstrittig. Wie viel Stammkapit­al dieser haben soll, sei eine „Geschmacks­variante“, so Rentschler. Insgesamt stünden dem Eigenbetri­eb sieben bis acht Millionen Euro an Betriebsve­rmögen als Eigenkapit­al zur Verfügung. Variante eins, die auch das Regierungs­präsidium empfehle, sei, dieses gesamte Geld auch zum Stammkapit­al zu machen. Variante zwei, für welche die Stadt plädiere, wäre, nur 300 000 Euro als Stammkapit­al auszuweise­n, um im Notfall nicht mit dem gesamten Eigenkapit­al haften zu müssen.

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