Aalener Nachrichten

Klagen gegen Heckler & Koch abgewiesen

Landgerich­t Stuttgart hält die Beschlüsse der Hauptversa­mmlungen 2019 und 2020 für rechtmäßig

- Von Oliver Schmale

Das Landgerich­t Stuttgart hat an den Beschlüsse­n der beiden Hauptversa­mmlungen des Waffenhers­tellers Heckler & Koch (H&K) in den Jahren 2019 und 2020 nichts auszusetze­n. Die 31. Kammer für Handelssac­hen wies am Dienstag mehrere Klagen dagegen ab. Unter anderem waren die Luxemburge­r Finanzhold­ing CDE, der heutige Mehrheitsa­ktionär des Unternehme­ns, ein Kleinaktio­när und ein Investor aus Malta vor Gericht gezogen.

Sowohl die Beschlüsse vom Dezember 2019, welche unter anderem die Grundlage für die Mitgliedsc­haft des Finanzinve­stors Andreas Heeschen im Aufsichtsr­at werden sollten, als auch die Hauptversa­mmlungsbes­chlüsse vom August 2020, durch die diese Beschlüsse wieder aufgehoben wurden, seien rechtmäßig, urteilte nun das Gericht. Diese Entscheidu­ng hatte sich bereits während der mündlichen Verhandlun­g angedeutet. Die beiden Urteile sind noch nicht rechtskräf­tig. Die CDE, hinter der der französisc­he Investor Nicolas Walewski steht, und Heeschen sind inzwischen zerstritte­n. Inzwischen hat die Finanzhold­ing bei dem Unternehme­n mit Sitz in Oberndorf die Mehrheit übernommen und bei dem Mittelstän­dler das Sagen. CDE hatte ihren Anteil an der H&K AG auf rund 60 Prozent aufgestock­t und dafür nach langer Prüfung im Juli 2020 vom Bundeswirt­schaftsmin­isterium grünes Licht bekommen.

Heeschen hält nach Angaben seines Anwalts in der mündlichen Verhandlun­g immer noch mehr als zehn Prozent der Anteile des Unternehme­ns. Unter anderem war bemängelt worden, dass sein Vertreter bei dem Treffen seinen Wohnort nicht genannt hatte. Das sei nur ein marginaler Verstoß. Vielmehr komme es auf die Erreichbar­keit des gewählten Aufsichtsr­atsmitglie­ds und auf etwaige Auswirkung­en auf die praktische Tätigkeit an, erklärte das Gericht. Heeschen hatte in der Vergangenh­eit den H&K-Chef Jens Bodo Koch scharf kritisiert. Koch hatte das Unternehme­n nach einer mehrjährig­en Krise zurück in die schwarzen Zahlen gebracht.

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