Landkreisverwaltung setzt auf Gleichstellung
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Chancengleichheit spielen eine große Rolle
(tu) - Die Landkreisverwaltung ist sehr weiblich geprägt. Darauf hat die Gleichstellungsbeauftragte Carmen Venus in der virtuellen Sitzung des Bildungs- und Finanzausschusses des Kreistags hingewiesen. Die Führungspositionen in der Verwaltung seien ausgewogen besetzt. In den Kreistag wurden jedoch vor zwei Jahren deutlich mehr Männer als Frauen gewählt. Und in der täglichen Arbeit wiederum sind Frauen stärker in Ausschüssen vertreten, in denen es um soziale und weniger um technische oder wirtschaftliche Belange geht.
Die Kreisverwaltung steuert in ihrem Zuständigkeitsbereich dagegen: Sie hat eine Broschüre mit dem Titel aufgelegt, „Mädchen können Technik! Jungs können Soziales!“. Darin wird zur klischeefreien Berufswahl ermuntert.
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigung innerhalb der Verwaltung liegt Venus zufolge bei 39 Prozent. Dabei arbeiten rund 91 Prozent Frauen und rund neun Prozent Männer in Teilzeit. Viele Frauen täten dies, um unbezahlte Arbeit in der Betreuung, bei der Erziehung oder in der Pflege und Hausarbeit zu leisten. Daraus folgten verminderte Versorgungsansprüche bei Rente und Pension.
Mit Maßnahmen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, an Lebensphasen orientierten Arbeitszeitmodellen, mit der Förderung des unterrepräsentierten Geschlechts und Möglichkeiten für Spezialisierung oder Aufstieg, sei die Kreisverwaltung ein attraktiver Arbeitgeber. Als „Ort der Vielfalt“nutze das Landratsamt die positiven Effekte einer solchen Personal- und Organisationsentwicklung: eine ausgewogene Personalfluktuation, Durchlässigkeit der Hierarchien und gemeinsame Wertebasis. Die vielfältigen hauseigenen Fortbildungsmöglichkeiten und Veranstaltungen innerhalb des Gesundheitsmanagements, Schulungen, Barrierefreiheit, Mitarbeiterfeste, Personalversammlungen und Newsletter sollten zusätzlich motivieren.
Mit all diesen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei die Kreisverwaltung im vergangenen Jahr wieder mit dem Prädikat „Familienbewusstes Unternehmen“ausgezeichnet worden. 2017 sei die Charta der Vielfalt unterzeichnet worden. Die Verwaltung setze sich aktiv für die Chancengleichheit und Vielfalt im Ostalbkreis ein. Dies zeige vor allem das Engagement, allen Bediensteten des Landratsamts die gleichen Karrierewege zu eröffnen.