Baugebiet „Pfarrgarten Dirgenheim“teurer als geplant
Wegen außer- und überplanmäßiger Ausgaben muss ein neuer Kredit aufgenommen werden
(jubl) - Die Erschließung des neuen Baugebiets „Pfarrgarten Dirgenheim“kommt die Gemeinde Kirchheim erheblich teurer als zunächst geplant. Das ergab die in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellte Erschließungsplanung, die vom Ellwanger Büro Grimm Ingenieure vorgestellt wurde. Aber nicht nur die erheblich gestiegenen Erschließungskosten sorgten für großen Diskussionsbedarf.
Dabei entpuppte sich vor allem der Kanalanschluss der vorläufig geplanten acht Bauplätze als Kostentreiber. Zwar wurden in der Haushaltsplanung für die Jahre 2021 bis 2023 insgesamt 350 000 Euro für die Erschließung eingestellt, doch rechnet Claus-Peter Grimm mit rund 710 000 Euro. Der Grund sind neben aktuell wieder gestiegener Baukosten auch ein geplanter „Kanal-Bypass“der den sanierungsbedürftigen Kanal in der Kirchbergstraße und somit einen großen Teil Dirgenheims deutlich entlasten würde. Zudem könnte man an diesen „Stich“später auch eine mögliche Erweiterung des Baugebiets im Norden anschließen. Daher könne man die Gesamtkosten für den Kanal nicht eins zu eins auf die acht Bauplätze umlegen, so die einhellige Meinung der Räte. Die Gemeinde müsse in Vorleistung gehen. Der Beschlussvorschlag wurde so einstimmig angenommen.
Um Kosten einzusparen, schlug Claus-Peter Grimm weiter vor, die Entwässerung des Baugebiets nur für Wohngebäude ohne Keller zu gewährleisten. Sollte ein Bauherr dennoch einen Keller wollen, müsse er dann mit einer wasserdichten Wanne bauen. Auch hier entbrannte eine intensive Diskussion, an deren Ende sich zehn Räte für und zwei Räte gegen eine Entwässerung auf Kellerniveau (Freispiegel) aussprachen.
Das gleiche Ergebnis brachte auch die Abstimmung über die Gestaltung und Abtrennung der Fußund Fahrwege im Baugebiet. Aufgrund der nur 5,5 Meter breiten Erschließungsstraße schlug Claus-Peter Grimm vor, den Gehweg nur optisch durch eine Pflasterreihe von der Fahrbahn abzutrennen. So könne man zum einen seitlich parken, wodurch die Autos automatisch langsamer fahren würden. Zum anderen würde diese Lösung auch die Arbeit des Räumdienstes erleichtern. Aus dem gleichen Grund soll die Straße bis auf einen kleinen Knick geradlinig verlaufen.
Refinanziert werden sollen die jetzt doch erheblich gestiegenen Kosten durch eine erhöhte Kreditaufnahme und dem Verschieben von anderen Investitionen, wie die Sanierung eines Feldwegs in Benzenzimmern. „Wir haben den neuen Haushaltsplan zwar erst in der letzten Sitzung beschlossen und müssen ihn heute schon ändern“, ärgerte sich Bürgermeister Willi Feige, aber die gefundene sei die beste und effektiv auch kostengünstigste Lösung. Darin waren sich alle Räte einig.
Beim zeitlichen Rahmen rechnet Claus-Peter Grimm mit einer Bauzeit von vier bis fünf Monaten. So sollen die Arbeiten im März ausgeschrieben und im April vergeben werden. Bei einem Beginn im Mai wären sie im Oktober beendet und durch den Verkauf der Bauplätze eine schnelle Teilrefinanzierung gewährleistet.