Saarbrücken schreibt Pokal-Geschichte
(dpa) - Die Spieler stürmten auf ihren Hexer im Tor, Trainer Lukas Kwasniok wischte sich ungläubig die Augen und gab den Startschuss zu einer rauschenden Party. Der 1. FC Saarbrücken hat DFB-Pokal-Geschichte geschrieben und als erster Viertligist das Halbfinale des 1935 gegründeten Wettbewerbs erreicht. In einem irren Elfmeterschießen setzte sich der Regionalligist gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf im Viertelfinale mit 7:6 (1:1, 1:1, 1:0)im Elfmeterschießen durch. „Das werden wir erst begreifen, wenn die Auslosung stattfindet. Irgendjemand da oben hat es heute ganz gut mit uns gemeint“, sagte Kwasniok dem Sender Sky und kündigte eine Feier an, „so dass wir wahrscheinlich morgen nicht wissen, wie der Tag heißt“.
Tobias Jänicke hatte Saarbrücken in der 31. Minute in Führung gebracht. Nachdem Rouwen Hennings (83.) mit einem Foulelfmeter an Keeper Daniel Batz gescheitert war, gelang Zanka in der 90. Minute der Ausgleich. Für den Sieg der Saarländer, die seit vier Jahren in Völklingen wegen Baumaßnahmen am Ludwigsparkstadion spielen, sorgte Batz, als er den Elfmeter von Zanka abwehrte. Der 29-Jährige Batz war der Mann des Abends – er parierte vier Versuche im Elfmeterschießen. Der FCS steht erstmals seit 1985 wieder im Halbfinale. „Ganz klar, jetzt wollen wir auch nach Berlin“, sagte Jänicke.
Die Fortuna musste nach dem leichten Aufschwung unter dem neuen Trainer Uwe Rösler dagegen einen herben Rückschlag hinnehmen und verpasste die Gelegenheit, das vermeintlich leichteste Los zum ersten Halbfinaleinzug seit 33 Jahren zu nutzen. „Wir hatten es selbst auf dem Fuß“, meinte Hennings: „Es ist bitter, es tut weh.“