40 Punkte plus x
Heidenheim startet in Darmstadt in die heißen Wochen in der 2. Fußball-Bundesliga
- Über einzelne Spieler zu sprechen ist immer so eine Sache auf einer Pressekonferenz. Es geht ums Spiel, um die ganze Mannschaft also nicht um Einzeldarsteller, auch wenn sie Tim Kleindienst heißen. „Es macht nicht immer Sinn, über einzelne Spieler zu sprechen. Fakt ist, dass wir in der Offensive viele Optionen haben“, sagte Frank Schmidt an diesem Freitag und bezog sich dabei auf den Ausfall von Kleindienst.
Der Stürmer hatte sich zuletzt disqualifiziert, mit einer Gelb-Roten Karte beim jüngsten 1:0-Sieg des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim in Kiel. Deshalb darf der beste Heidenheimer Torschütze (zehn Treffer) nicht mitmachen beim nächsten Auswärtsspiel gegen den SV Darmstadt 98 (7.) an diesem Samstag um 13 Uhr. Und es ist halt die Aufgabe von Journalisten nachzufragen, wer wen ersetzt, und manche dieser Zunft machen das besonders gerne – auch wenn man die Antwort meistens kennt. Schmidt verrät für gewöhnlich nicht, wer spielt, wobei man sich vorstellen kann, dass es David Otto oder Robert Leipertz sein dürften. „Es geht nicht um einzelne Namen, sondern darum, wer sich unter der Woche anbietet und welche Ausrichtung wir auf den Gegner haben“, erklärte der Coach. Ein weiterer Name für dieses Spiel: Niklas Dorsch dürfte nach seiner Gelbsperre zurückkehren und damit der Mittelfeldmotor des Heidenheimer Fußballs. Der steht davor, sein erstes Ziel in dieser Saison zu erreichen, was eigentlich schon gar kein Ziel mehr ist: der Klassenerhalt.
„Wenn wir gewinnen, kommen wir auf 41 Punkte. Ich glaube schon, dass man dann den Klassenerhalt eingetütet hätte. Das spielt für uns aber keine Rolle. Es geht für uns aktuell nicht mehr nur darum, den Klassenerhalt zu sichern. So selbstbewusst dürfen wir auch sein“, befand der Coach zu der Situation des Tabellenvierten.
Was nun FCH? Fünf Punkte Vorsprung auf Kiel, drei Punkte Rückstand auf den aktuellen Relegationskandidaten Hamburger SV. Trainer sprechen oft davon befreit aufspielen zu können, wenn irgendwas eingetütet ist, das dürfte folglich für die Heidenheimer für die ausstehenden elf Spiele gelten.
„Wir haben letzte Woche in Kiel gegen einen starken Konkurrenten, der direkt hinter uns war, drei Punkte geholt. Wir haben jetzt auch einen gewissen Abstand auf Platz fünf. Deswegen geht es darum, Spiele zu gewinnen. Es ist schön für uns, dass wir wie im letzten Jahr frühzeitig den Klassenerhalt klarmachen können. Aber es sind noch viele Spiele, in denen es darum geht, so viele Punkte wie möglich zu holen“, beschreibt er den Fortgang der bisher wieder ziemlich erfolgreichen Spielzeit.
Die heißen Heidenheimer Wochen starten gegen eine Mannschaft, die einen Lauf hat und seit acht Spielen ungeschlagen ist. „Darmstadt 98 hat zuletzt richtig gut gepunktet und die letzten drei Spiele gewonnen“, merkte Schmidt an – aber sie haben auch bald einen neuen Trainer. Dimitrios
Grammozis verlässt die Lilien im Sommer. Der Cheftrainer teilte den Verantwortlichen mit, dass er das ihm vorliegende Angebot zur Vertragsverlängerung nicht annehmen werde. Schmidt hat mit seiner Mannschaft nach dem Dämpfer zum Jahresauftakt beim VfB Stuttgart auch einen Lauf und ist seit vier Spielen ungeschlagen. Damit sind die Heidenheimer statt dem VfB momentan mehr dem HSV auf der Schliche. „Unsere Situation führt aber nicht dazu, dass wir uns zu sehr in die Komfortzone bewegen. Das ist ein Ansporn für uns, wir sind nach wie vor hungrig. Wir sind entschlossen und bringen als Mannschaft viel Intensität auf den Platz. Jeder ist für den anderen da und es ist sehr schwer, gegen uns Tore zu erzielen. Unser Anspruch ist, das bis zum Ende durchzuziehen, um in der Tabelle dann möglichst gut abzuschließen“, ordnete Schmidt ein.
Eine Analyse zum Spiel im Marktplatz gibt es unter www.schwaebische.de/fchsvd