Mehr Umsatz und mehr Gewinn bei Bayer – aber auch mehr Klagen
(dpa) - Die Klagewelle gegen Bayer rollt und rollt: Zwischen Oktober und Februar ist die Zahl der in den USA eingereichten Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter noch einmal gestiegen – um 5900 auf 48 600. Und mit weiteren Klagen sei zu rechnen, berichtete der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern in seinem am Donnerstag vorgelegten Geschäftsbericht für 2019.
Die mit dem Kauf des US-Saatgutherstellers Monsanto übernommenen Probleme um den Unkrautvernichter drücken seit geraumer Zeit auf den Aktienkurs des Leverkusener Dax-Konzerns. In den ersten drei Glyphosat-Prozessen wurde das Unternehmen zu hohen Schadenersatzzahlungen verurteilt. Doch der Konzern hat Berufung gegen die erstinstanzlichen Entscheidungen eingelegt. Vorstandschef Werner Baumann (Foto: dpa) betonte am Donnerstag, Bayer werde das Verfahren „notfalls durch alle Instanzen“treiben. Als wahrscheinlicher gilt aber, dass die Verfahren in einem milliardenschweren Vergleich beigelegt werden.
Trotz des Glyphosat-Problems hat Bayer im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Der Erlös schnellte nicht zuletzt wegen der Monsanto-Übernahme um 18,5 Prozent auf 43,5 Milliarden Euro nach oben. Doch auch bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte lag das Plus bei 3,5 Prozent. Unter dem Strich blieb mit gut vier Milliarden Euro Gewinn 141 Prozent mehr hängen als vor einem Jahr.