Alte Musik behutsam erneuert
Villa Stützel stellt Jahresprogramm und das 2. Festival für Alte Musik vor
- Behutsam wollen sich die Macher des Kulturprogramms in der Villa Stützel, sonst eher bekannt für Musik aus dem Barock, zeitgenössischer Musik öffnen. Das Ehepaar Sandra Röddiger und Ralf Kurek stellte gemeinsam mit dem Künstlerischen Leiter Robert Crowe und Projektbetreuerin Daniela Mühlbäck das Programm in der Villa in der Ulmer Straße 116 vor. Höhepunkt: das 2. Festival für Alte Musik (FAMA), das vom 17. bis zum 20. September nicht nur in der Villa stattfinden wird.
Moderner wird das Programm unter anderem deshalb, weil mit den Ostalbmusikern Axel Nagel (Gewinner des Deutschen Rock- und Poppreises 2019, Kategorie Singer/ Songwriter), Claus Wengenmayr und seiner Boogie-Night und einem Crossover-Projekt zum Abschluss zeitgenössische Töne Einzug halten. „Seit 2014 machen wir in der Villa Stützel ein kleines, aber immer größer werdendes privates Kulturprogramm“,
erklärt Röddiger, „aber die Villa ist kein Elfenbeinturm, wir sind offen für andere Musik und wollen so auch ein neues Publikum ansprechen.“Kurek verweist dabei auf den „neuen Wintergarten, mit Bühne und 300 Sitzplätzen, der im Sommer geöffnet werden kann“. Das biete Möglichkeiten für größere Konzerte. „Die Boogie-Night passt da ganz hervorragend rein“, ergänzt Röddiger.
Auftakt am 15. März
Zum Programm: Den Auftakt macht am 15. März die aus der Region stammende, aber in London arbeitende Cembalistin Medea Bindewald, die sich in ihrem Programm „Schattenreise“zeitgenössischer Cembalo-Literatur widmen wird. Am 27. März folgt ebenfalls ein junger Musiker aus der Region: Pianist Leander Brune spielt unter dem Motto „Förderung junger Musiker aus der Region“ein Benefizkonzert für den LionsClub. Ebenfalls einem guten Zweck dient der Abend „Musica Sacra“für den Verein Zukunft für Nepal Ostwürttemberg.
Ort und Termin stehen allerdings noch nicht fest.
Weitere Termine: 3. Mai: „Napoleon und seine Kastraten“mit dem Theater L.E.O., dem „letzten ehrlichen Operntheater“aus Wien; 5. Juni: Boogie-Night; 21. Juni: CD-Release „Velutti – The last operatic castrato“mit Robert Crowe (Sopran) und Joachim Endres (Klavier); 4. Juli; Axel Nagel solo; 10. Juli: „Wege zum Glück“mit Hans-Roman Kitterer (Klavier); 8. November: Combo Cam – Care About Music aus Leipzig; 28. November: Kammermusikforum; 12. Dezember: „Baroque Jam“, Aalens erste und einzige Barock-Jazz-Crossover-Band.
Welturaufführung beim FAMA
Mit fünf Konzerten vom 17. bis zum 20. September eröffnet das 2. Festival für Alte Musik Aalen (FAMA) die Aalener Kulturwochen. Den Auftakt machen am 17. Dezember in der Villa Stützel 4 times baroque, eine „barocke Boygroup“, wie Sandra Röddiger verspricht. Am 18. September folgen die Sopranistin Giorgia Capello mit Daniel Gerzenberg am Cembalo. Und am 19. September bietet Julia Gillich-Naroschnaja „Barocke Marktmusik“in der Stadtkirche. Abends heißt es in der Villa Stützel „Baroque Wine & Dine“mit thematisch passender Musik. Wieder in der Stadtkirche steigt dann der Abschluss, und zwar mit der Welturaufführung von „Abramo“des italienischen Komponisten Pietro Torri, einem dramatischen Oratorium. „Fast eine Oper“, erläutert der Musikwissenschaftler Crowe, „aber mit sakralen Themen und ohne Bewegung“.
Karten: Telefon 07361 / 8166777, E-Mail info@villastuetzel.de oder unter www.reservix.de. Karten gibt es zu den Öffnungszeiten bei den „Aalener Nachrichten“(Marktplatz 15 in Aalen), bei der „Ipf- und Jagst-Zeitung“(Aalener Straße 10 in Ellwangen), oder bei der SZTickethotline unter 0751 / 29 555 777. Infos: www.villa-stuetzel.de