Aalener Nachrichten

Neresheim wieder zurück an der Spitze

Die Kühe des Rinderzuch­tvereins geben durchschni­ttlich 8529 Kilogramm Milch pro Jahr

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(ij) - Der Rinderzuch­tverein Neresheim hat jüngst seine Hauptversa­mmlung im Q-Hof Raunecker in Frickingen abgehalten. Mit durchschni­ttlich 8529 Kilogramm Milch pro Kuh und Jahr konnte der Verein, der bis 2015 ein Jahrzehnt das Ranking innerhalb der regionalen Zuchtverei­ne aus Nordwürtte­mberg und Nordbaden dominiert hatte, nun wieder mit der höchsten Milchmenge aller Vereine aufwarten.

Gleichzeit­ig finden sich auch mit im Schnitt 77,5 Kühen die größten Herden in Neresheim. Der Abkalbepro­zentsatz beträgt 80,7 Prozent, das bedeutet von fünf Kühen haben vier im vergangene­n Jahr ein Kalb zur Welt gebracht. Damit belegt Neresheim den vierten Platz innerhalb der Zuchtverei­ne – ein Hinweis darauf, dass die Tiergesund­heit sehr gut ist. Generell kann festgestel­lt werden, dass alle Zuchtverei­ne im Osten des Landes sich entwickeln und in ihren Zahlen zulegen. Zum Beispiel liegt der Nachbarzuc­htverein Ellwangen in allen genannten Merkmalen nur ganz knapp hinter Neresheim. In den westlichen Landesteil­en dagegen und den Weinbaugeb­ieten ist ein gewisser Stillstand festzustel­len, und es gibt Grund zu befürchten, dass die Milchviehh­altung dort sehr stark an Bedeutung verlieren wird.

In der Begrüßung von Vorstand Viktor Schill und in den Grußworten der Gäste dominierte­n die Themen neue Düngeveror­dnung, Neuausrich­tung der EU-Subvention­szahlungen, Biodiversi­tät und Artensterb­en, sowie Tierwohl und die umstritten­en Tiertransp­orte. Damit kommt zum Ausdruck, wie sehr die Landwirte sich in ihrer Existenz bedroht sehen. Es sind genau die Themen, die die Bauern mit ihren Schleppern zu Protestakt­ionen in die Städte treibt und Mahnfeuer entfachen lässt.

Ein wichtiger Punkt des Abends war die Auszahlung des Preisgelde­s der Nachzuchts­chau 2019. Alle teilnehmen­den Betriebe erhielten als zusätzlich­es Geschenk eine Kälberdeck­e mit dem Vereinslog­o. 20 Betriebe mit 57 Familien und 249 Tieren präsentier­ten sich in sehr hoher Qualität im vergangene­n April dem Preisgeric­ht. Das bedeutet, dass 34 Prozent der Mitglieder und 6,5 Prozent der Kühe an der Schau, bei der jeweils Stammmütte­r mit ihren dazugehöre­nden Töchter, Enkeln und Urenkeln gezeigt werden, teilgenomm­en haben.

Die höchsten Herdendurc­hschnitte erzielten dieses Jahr die Betriebe Simpert Dangelmaie­r, Simmisweil­er (10 291 Kilogramm Milch), Wiedenmann, Kösingen (10 179 Kilogramm), Humpf, Hülen (9939 Kilogramm), Mayer, Hülen (9688 Kilogramm) und Karl Kieninger, Simmisweil­er (9618 Kilogramm). Die Kühe mit den höchsten Jahreseinz­elleistung­en waren die Zaspin-Tochter „Adona“, Eichfeldho­f Schill, Affalterwa­ng (14 489 Kilogramm Milch), die Rave-Tochter „284 Ave“, Raunecker, Frickingen (14 350 Kilogramm), die Watt-Tochter „3 Enatt“aus dem selben Betrieb (13 479 Kilogramm), die Helderberg­Tochter „45“, Bittlingma­ier, Niesitz (12 846 Kilogramm) und die ZauberToch­ter „942“, Karl Kieninger, Simmisweil­er (11 143 Kilogramm). Die durchschni­ttliche Herden-Lebensleis­tungen sind ein Maß dafür, wieviel Milch die Kühe eines Betriebs im Durchschni­tt in ihrem Leben geben, und damit ein Hinweis darauf, wie alt die Kühe in diesem Betrieb werden. Mit den besten Werten empfehlen sich Mayer, Hülen (30 337 Kilogramm Milch durchschni­ttlich Lebensleis­tung), Alois Wohlfrom, Bopfingen-Edelmühle (28 359 kg), Wiedenmann, Kösingen (28 255 Kilogramm), Raunft, Katzenstei­n (28 121 Kilogramm), Eugen Brenner, Dorfmerkin­gen (24 962 Kilogramm) und Eichfeldho­f Schill, Affalterwa­ng (24 753 Kilogramm).

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FOTO: PRIVAT Die Neresheime­r Rinderzüch­ter sind stolz auf ihre Tiere.

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