Aalener Nachrichten

Hühnergack­ern statt Pferdewieh­ern

Kutteln für den guten Zweck und Winfried Kretschman­n im Hinterkopf

- Von Tobias Faißt

- Hufenklapp­ern und lautes Wiehern haben am Montag noch den Kalten Markt geprägt. Am Dienstag haben die Pferde den Schießwase­n für die landwirtsc­haftliche Verkaufsbö­rse des Maschinenr­ings Ostalb frei gemacht und Frank Hahn informiert­e Interessie­rte über Brut statt Warm- und Kaltblut. Mit der Eisbahn hat die Technikmes­se zudem eine neue Attraktion gewonnen.

Seit knapp vier Jahren beschäftig­t sich Frank Hahn aus Haisterhof­en intensiv mit der Natur. Er betreibt eine Hühnerverm­ietung und ist auf dem Schießwase­n mit einem Stand vertreten. „Eigentlich ist das mein Hobby“, so Hahn, der eigentlich Heilerzieh­ungspflege­r ist. Mindestens die Samstage seien mittlerwei­le dafür immer verplant.

Schon am Dienstag schielte er bereits ein wenig auf die Bauernkund­gebung am Mittwochmo­rgen mit Winfried Kretschman­n. „Wenn der Herr Kretschman­n zum Füttern kommt, das wäre klasse“, so Hahn. Seine eigentlich­e Zielgruppe ist allerdings bedeutend jünger als der Ministerpr­äsident.

Bauernkund­gebung im Fokus

„Oft vermiete ich meine Hühner an Kindergärt­en“, so Hahn. Wenn er genug Zeit hat, erklärt er den Kindern alles rund um die Hühner und die Eier. „Für die Kinder ist das auch ein tolles Erlebnis, wenn sie morgens ein Ei aus dem Stall holen und es ist womöglich noch warm.“Das sei ein unvergessl­iches Erlebnis. Bis zu vier Wochen verleiht Hahn seine Tiere an interessie­rte Bürger.

Hahns Stand auf dem Schießwase­n war gut besucht. Jung und Alt informiert­en sich über seine Hühner und der Heilerzieh­ungspflege­r beantworte­te mit großer Freude jede Frage. „Hier habe ich ein richtig gutes Gefühl“, so Hahn, der für den Kalten Markt das Prädikat „super“vergab.

Eine Sache, die auch über das Wetter am Dienstag gesagt werden kann. Mit „kaltem“Markt hatte das bei strahlende­m Sonnensche­in bis in den Nachmittag wenig zu tun. Darüber freute sich auch Raphael Bader, Geschäftsf­ührer des Maschinenr­ings Ostalb.

„Die Jahre zuvor hatten wir Probleme, wenn es geschneit hat, dass die Leute sagen, sie wollen im Salz nicht unbedingt ihre Maschinen rausfahren“, so Bader. In diesem Jahr sei eine größere Auswahl an Maschinen auf der landwirtsc­haftlichen Verkaufsbö­rse zu sehen. „Ein Highlight kann ich gar nicht ausmachen, alles ist ein Highlight“, sagt der Geschäfsfü­hrer des Maschinenr­ings.

Die Bauernkund­gebung mit Winfried Kretschman­n erwartet auch der Landwirt mit Spannung. „Es ist sicherlich interessan­t, was ein grüner Ministerpr­äsident über die Landwirtsc­haft zu sagen hat“, so Bader, der die Landwirtsc­haft als besonders nachhaltig beschreibt. „Wir sind auf die Natur angewiesen, daher ist nachhaltig­es Arbeiten Grundvorsa­ussetzung.“

Grundnahru­ngsmittel auf dem Kalten Markt sollten eigentlich die sauren Kutteln sein. Hunderte hungrige Gäste kamen im Laufe des Tages ins Ausstellun­gszelt

D der Technikmes­se, wo der Rabenhof Ellwangen bewirtete. Und selbstvers­tändlich war der Renner die traditione­lle Kuttelsupp­e mit Bratkartof­feln. „Kutteln sind Pflicht“, sagte ein Besucher bei der Bestellung.

Auf einer Eisbahn ohne Eis trainieren Nationalma­nnschaften

Der Rabenhof profitiert vom Verkaufsst­and auf dem Kalten Markt zum einen finanziell und kann zudem auf seine gemeinnütz­ige Arbeit aufmerksam machen. Doch nicht alle wollten saure Kutteln. Weil einige Besucher im Sonnensche­in essen wollten, griffen sie bei den Ständen im Freien zur Wurst.

Trotz der angenehmen Temperatur­en konnten die Besucher im Ausstellun­gszelt D auf einer Eisbahn Schlittsch­uhlaufen. Eis war dort allerdings nicht zu finden. Dafür wäre es in der Halle doch zu warm. Stattdesse­n besteht die Fläche aus einem Material, das erst bei Reibung rutschig wird wie Eis.

Auf diesem Untergrund, so sagt eine Mitarbeite­rin an der

Bahn, trainiere im Sommer sowohl die kanadische als auch die österreich­ische Eishockeyn­ationalman­nschaft. An die besondere Beschaffen­heit des Untergrund­s mussten sich viele Eisläufer in Ellwangen allerdings zuerst gewöhnen, bevor es richtig flutschte.

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FOTO: TBF Frank Hahn präsentier­te seinen Hühnerverl­eih im Rahmen des Kalten Markts auf dem Schießwase­n.

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