Autobauer sollen Diesel-Nachrüstung bezahlen
ULM (ij) - Die Diskussion um Dieselfahrverbote verunsichert die rund 19 500 Betriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm. Nach wie vor sei unklar, ob die Handwerker ihren Fuhrpark erneuern müssen, was erhebliche Kosten erzeugen würde.
Hauptgeschäftsführer Tobias Mehlich betont, das Handwerk erwarte von der Automobilindustrie, dass sie das Problem durch Nachrüstungen auf ihre Kosten löse. Es könne nicht sein, das sich der Verursacher auf die Position zurückzieht, die Handwerker könnten ja ein neues Auto kaufen, das den Vorgaben für Kohlendioxid-Emissionen entspricht. Dann wäre die Verursachung des Schlamassels letztlich eine Verkaufsstrategie.
Die Handwerkskammer Ulm und ihr Verkehrsausschuss pochen darauf, dass der Schaden und die Nachrüstungskosten nicht am fahrenden Handwerksbetrieb hängen bleiben. Politik und Hersteller müssten jetzt eine Lösung liefern. Denn weder die Betriebe noch die Verbraucher seien für die Entwertung von Diesel-Fahrzeugen verantwortlich. Fahrverbote blockierten die Versorgung. Im Ostalbkreis wären davon über 4000 Betriebe betroffen, im Landkreis Heidenheim über 1500 Betriebe.
Erst 2015 mussten die Handwerker ihren Fuhrpark mit der Umstellung auf die Euro-5-Norm umfassend erneuern. Nach drei Jahren wieder den Fuhrpark auszutauschen, sei unwirtschaftlich und bedeute im Endeffekt höhere Handwerkerpreise für die Verbraucher.