Oasen in der City weichen bald Bauvorhaben
Blumenwiese und Biergarten sind Interimslösungen – Auf Freiflächen entstehen in naher Zukunft Neubauten – Bauantrag für Barfüßer liegt vor
AALEN - Die Blumenwiese auf dem Areal des ehemaligen Stadtbiergartens, die im Rahmen der ACA-Sommeraktion „Aalen City blüht urzeitlich“gesät worden ist, ist seither der Renner. Täglich lassen sich Aalener und Gäste von außerhalb in der blühenden Pracht ablichten. Das geschossene Foto wird einmal Seltenheitswert haben. Denn die Blumenwiese weicht bald dem Neubau der Brauereigaststätte Barfüßer.
Auch die Oase, die der Gastronom des Lokals Das Deck seit dem Abriss des Gebäudes in der Stadelgasse 8 als Biergarten betreibt, ist nicht für die Ewigkeit, sondern soll ebenfalls bebaut werden.
Dass die beiden Plätze in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören, finden viele Bürger schade. Für deren Erhalt plädieren sie auch auf Facebook.
Auch Karin Haisch, Pressesprecherin der Stadt Aalen, findet die Blumenwiese in der Helferstraße klasse. Allerdings sei von Anfang an klar gewesen, dass diese während der Sommeraktion nur interimsweise ins Leben gerufen wird, um die Brache aufzuwerten. Spätestens nach den Reichsstädter Tagen am zweiten Septemberwochenende werde diese laut ACA-Büro abgetragen, damit der Investor, die KS Wohnund Gewerbebau, hier in naher Zukunft sein Vorhaben einer Brauereigaststätte in Angriff nehmen kann. Der Bauantrag sei laut Haisch zwischenzeitlich eingereicht worden, müsse allerdings noch ergänzt werden.
Baulücken kann sich die Stadt nicht leisten
Nur vorübergehend nutzen kann auch der Gastronom des Lokals Das Deck die neben seiner Gaststätte frei gewordene Fläche, die mit dem Abriss des baufälligen Gebäudes entstanden ist. Dort eine permanente Freifläche zu lassen, entspreche nicht den städtebaulichen Zielen für eine lebendige und attraktive Altstadt, sagt Haisch.
Grund und Boden in einer Innenstadt seien zu kostbar, als dass es sich die Stadt leisten könne, Baulücken zu lassen. Aalens Innenstadt sei wie auch andere mittelalterliche Altstädte bereits früher durch eine enge und lückenlose Bebauung gekennzeichnet gewesen. „Dieses charakteristische Stadtbild möchten wir erhalten.“
Darüber hinaus würden Baulücken auch eine gewisse Gefahr bergen. Solche Flächen müssten stets bespielt werden, damit sie nicht den Charakter eines Hinterhofs bekommen, der als Deponie für Müllcontainer oder für Stellplätze genutzt wird.
Die Stadt möchte die Fläche in der Stadelgasse 8 in Absprache mit einem potentiellen Investor so optimal wie möglich entwickeln. Gespräche mit Interessenten würden derzeit laufen.