„Rehakles“wird 80 Fußballlegende Otto Rehhagel feiert runden Geburtstag
Rod Laver, für viele der beste Tennisspieler aller Zeiten, feiert seinen 80. Geburtstag – 1962 und 1969 gewann er alles
MELBOURNE (SID/dpa) - Von seinen ersten 25 Matches als Profi verlor er 23. „Wenn ich ganz oben bin, heirate ich“, sagte Rod Laver damals. „Dann wirst du ewig Junggeselle bleiben“, entgegnete sein Freund Lew Hoad, wie Laver einer aus der berühmten australischen Tennismannschaft jener längst vergangenen Tage. Diesen Donnerstag wird Rod Laver, den viele für den besten Spieler der Geschichte halten, 80 Jahre alt.
Lew Hoad behielt natürlich nicht recht: 1966 heiratete Laver seine Verlobte Mary Benson, zu dem Zeitpunkt hatte er schon einen kompletten Grand Slam (im Jahr 1962)in seiner Vita. 1969 folgte der zweite, ein bis heute unerreichter Meilenstein. Seit Laver hat es kein Spieler mehr geschafft, innerhalb eines Jahres die vier großen Turniere in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York zu gewinnen. Bei den Damen gelang dieses Kunststück zuletzt Steffi Graf 1988.
Den Umgang mit Schläger und Ball hatte sich der schüchterne Junge mit den O-Beinen in einem Hinterhof seiner Heimatgemeinde Rockhampton im australischen Bundesstaat Queensland angeeignet. Später ging er, wie alle australischen Weltklassespieler, durch die harte Schule des legendären Harry Hopman. Seine linke Schlaghand stärkte der wortkarge und eher schmächtige, 1,73 Meter kleine Laver, indem er nahezu pausenlos einen Vollgummiball durchknetete.
1959 ging Laver erstmals mit den damals größten Spielern seiner australischen Heimat auf Europa-Tournee. In Wimbledon erreichte der 20-Jährige auf Anhieb das Einzelfinale und gewann das Mixed mit der Amerikanerin Darlene Hard. 1963 wurde Laver für die heutzutage fast lächerliche Garantiesumme von umgerechnet 180 000 Euro für 30 Monate Profi. Beim zweiten Vertrag war er schon geschäftstüchtiger: Für fünf Jahre gab es eine Million Euro.
Passion Davis Cup
Zwischen Wimbledon 1968 und Orlando 1975 gewann „The Rockhampton Rocket“47 seiner insgesamt 68 Finals. Elf Einzeltitel bei den GrandSlam-Turnieren, dazu fünf im Doppel und drei im Mixed waren die Höhepunkte seiner Karriere, doch besonders motiviert war Laver stets, wenn er im Davis Cup antrat. Kein einziges Finale verlor der 26-malige Cup-Gewinner Australien, wenn Laver dabei war. 16:4 im Einzel und 4:0 im Doppel lautete seine Bilanz, als er 1973 zum fünften und letzten Mal die Schüssel gewann.
13 Tage vor seinem 60. Geburtstag erlitt Rod Laver einen Schlaganfall, von dem er sich nur sehr langsam erholte. Nach dreiwöchigem Klinikaufenthalt und um zwölf Kilo abgemagert fand er nicht zuletzt mithilfe seines Sports wieder ins normale Leben zurück. Die Ärzte hatten eine vollständige Genesung praktisch ausgeschlossen, doch der zähe Laver ließ sich davon nicht beeindrucken. „Ein herrliches Gefühl“sei es gewesen, als er das erste Mal wieder auf dem Tennisplatz stand.
Reich ist Rod Laver, den heutige Stars wie Roger Federer und Rafael Nadal ehrfürchtig ihr Vorbild nennen, mit seinem Sport nicht geworden. 1,564 Millionen Dollar erspielte er sich in seiner gesamten Karriere an Preisgeld, der Sieger der US Open 2018 bekommt 3,8 Millionen Dollar. Aber Rod Laver legte sein Geld gut an, Grundstücke, Geschäfts- und Wohnhäuser garantierten ihm und seiner Familie auch nach dem Ende der Karriere 1977 ein sorgenfreies Leben.
Ach ja: Zur Frage aller Fragen sagt Rod Laver: „Ich glaube nicht, dass man die verschiedenen Epochen miteinander vergleichen kann. Du kannst der dominierende Spieler deiner Zeit sein, aber ich glaube nicht, dass einem der Titel des Besten aller Zeiten gebührt.“Auch als Diplomat hätte er Karriere machen können.