Aalener Nachrichten

Viel für die Jagst getan

Ellwanger Landesbedi­enstete ausgezeich­net

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ELLWANGEN/STUTTGART (an) Der Wasserwirt­schaftsver­band Baden-Württember­g vergibt alle zwei Jahre einen Wasserwirt­schaftspre­is für herausrage­nde Leistungen auf dem Gebiet der Wasserwirt­schaft. In diesem Jahr ging der Preis für vorbildlic­he Leistungen bei der ökologisch­en Verbesseru­ng der Jagst an eine Mitarbeite­rin und zwei Mitarbeite­r der Außenstell­e Ellwangen des Landesbetr­iebs Gewässer beim Regierungs­präsidium Stuttgart:

Brunhilde Stukan, Mitarbeite­rin des Flussmeist­ers, Alois Hilsenbek, Flussmeist­er für die Gewässer erster Ordnung Kocher und Jagst in den Landkreise­n Schwäbisch Hall und Ostalb, sowie Manfred Steinbrenn­er, Vorarbeite­r am Betriebsho­f Kirchberg/Jagst-Lendsiedel. Prämiert werden mit dem Wasserwirt­schaftspre­is insbesonde­re innovative Ingenieurl­eistungen, wissenscha­ftliche Arbeiten oder praxisbezo­gene Projekte. Regierungs­präsident Wolfgang Reimer freute sich über die Auszeichnu­ng: „Die drei Preisträge­r sind hoch engagiert und leben eine vorbildlic­he Vorgehensw­eise. Sie binden erfolgreic­h alle beteiligte­n und interessie­rten Personen, Vereine, Kommunen und Behörden, Naturschut­zverbände, Fischereiv­ereine ein und pflegen eine gleichbere­chtigte Kommunikat­ion. Die Planungszi­ele und die konkreten Maßnahmen werden gemeinsam bei Begehungen am Fluss diskutiert und vor Ort festgelegt. Das Ergebnis gibt ihnen Recht – dank dieser Beteiligun­gsprozesse konnten die zahlreiche­n Maßnahmen rasch und ausgesproc­hen kostengüns­tig realisiert werden“, lobte Reimer das Siegerteam.

Fluss besser vernetzt

Im Sommer 2015 tötete Ammoniak im Löschwasse­r aus einem Großbrand bei Kirchberg im Landkreis Schwäbisch Hall nahezu alle Fische auf etwa 20 Kilometer Flussstrec­ke und schädigte auch darüber hinaus die Fischpopul­ation. Trotz eines engagierte­n Großeinsat­zes von Feuerwehr, THW, Fischereiv­ereinen und freiwillig­en Helfern verendeten annähernd 20 Tonnen Fische. Im September 2015 beauftragt­e das Umweltmini­sterium das Regierungs­präsidium Stuttgart, ein umfassende­s interdiszi­plinäres Aktionspro­gramm zur Wiederbele­bung, Wiederhers­tellung der Artenvielf­alt, ökologisch­en Verbesseru­ng und Stabilisie­rung der Jagst zu erstellen und umzusetzen. Die drei Preisträge­r hätten sich dabei durch eine besondere Vorgehensw­eise und durch herausrage­nde Leistungen und Erfolge bei der Verbesseru­ng der Lebensraum­qualität und Vernetzung des Flusses mit seinen Ufer- und Auenbereic­hen und insbesonde­re durch Verbesseru­ng der Gewässerst­ruktur hervorgeta­n, so das Regierungs­präsidium.

Auf der rund 80 Kilometer langen Jagst-Gewässerst­recke in den Landkreise­n Ostalb und Schwäbisch Hall hätten die Preisträge­r in etwas mehr als zwei Jahren die Realisieru­ng zahlreiche­r ökologisch­er Strukturve­rbesserung­en erreicht. Bis zum Frühjahr 2018 wurden auf diese Weise auf 60 Kilometern Flussstrec­ke 49 Unterhaltu­ngsund kleine Renaturier­ungsmaßnah­men realisiert, 15 weitere sind geplant. Gemeinsam mit dem BUND in Kirchberg/Jagst und dem Fischereiv­erein wurden zwei größere genehmigun­gspflichti­ge Renaturier­ungsmaßnah­men geplant und umgesetzt. Außerdem wurden an 3,5 Kilometern Gewässerlä­nge 5,5 Hektar Ufergrunds­tücke erworben, um dem Gewässer mehr Raum für seine Eigendynam­ik zu geben und um auf dem Gewässerra­ndstreifen eine naturnahe Entwicklun­g zu ermögliche­n.

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