Uruguay dankt Suárez
Der Torjäger trifft beim 1:0 über Saudi-Arabien
ROSTOW (dpa) - Erst schoss Luis Suárez Uruguay in seinem 100. Länderspiel vorzeitig ins WM-Achtelfinale, dann lüftete El Pistolero ein süßes Geheimnis. Mit seinem bereits 52. Treffer sicherte der Starstürmer vom FC Barcelona den Himmelblauen am Mittwoch in Rostow am Don ein mühevolles 1:0 (1:0) gegen Saudi-Arabien, durch das die Südamerikaner wie WM-Gastgeber Russland mit jeweils sechs Punkten schon vor dem direkten Duell um den Gruppensieg das Ticket für die K.o.-Runde sicher haben. Nach dem erlösenden Treffer in der 22. Minute deutete Suárez im Überschwang der Gefühle vor 42 678 Zuschauern gestenreich an, dass er demnächst zum dritten Mal Vater wird.
Über sein privates Glück verlor der Matchwinner kein Wort, dafür schilderte er seine Freude über den Erfolg. „Wir stehen zum dritten Mal nacheinander im WM-Achtelfinale. Wir freuen uns sehr und genießen diesen Moment“, sagte der 31-Jährige. „Unser Ziel ist es, möglichst weit zu kommen. Wir tun alles dafür, dass es gelingt.“
Allerdings muss sich der zweimalige Weltmeister mächtig steigern. Gegen den Außenseiter, für den das Turnier nach der 0:5-Pleite gegen Russland wie für Ägypten bereits gelaufen ist, blieb die Celeste bei Temperaturen von mehr als 30 Grad vieles schuldig. „Wir müssen es besser machen“, befand Trainer Oscar Tabarez mit Blick auf ein mögliches Achtelfinale gegen Spanien oder Portugal.
Tore bei drei Titelkämpfen
Tabarez wechselte nach dem 1:0 gegen Ägypten auf zwei Positionen und beorderte auf den Außenpositionen Carlos Sanchez und Cristian Rodriguez in die Startelf. Sie sollten die gefährlichen Stürmer Suárez und Edinson Cavani besser mit Vorlagen versorgen. Das gelang aber nur selten. Immerhin nutzte Jubilar Suárez, der am Vortag beim Familienbesuch seiner Kinder Delfina und Benjamin sowie Ehefrau Sofia im Teamhotel noch eine besondere Motivation erfahren hatte, seine zweite Chance im Spiel. Nach einem Eckball stand er goldrichtig und schloss zur Führung ab. Er ist nun der erste Spieler seines Landes, der bei drei Weltmeisterschaften getroffen hat. Tabarez adelte den Jubilar danach. „Er ist ein entscheidender Spieler für uns. Er hat immer Druck und geht damit um. Er kämpft, er arbeitet nach hinten und ist edelmütig. Das alles charakterisiert ihn als Fußballer“, lobte der 71-Jährige.
Abgesehen von seinem Tor konnte sich Suárez aber nur selten in Szene setzen, auch Cavani blieb blass und vergab am Ende noch gute Chancen.