Aalener Nachrichten

Sterbebegl­eitung ist Lebensbegl­eitung

Vor zehn Jahren haben sich die Hospizdien­ste zusammenge­schlossen

- Von Dieter Volckart Workshops

ABTSGMÜND – Unter der Schirmherr­schaft von Landrat Klaus Pavel haben sich vor zehn Jahren zehn Hospizdien­ste zum Forum Hospiz Ostalb zusammenge­schlossen. Diese zehn Dienste (Ökumenisch­er Hospizdien­st Aalen, Ambulanter Hospizdien­st der Sozialstat­ion Abtsgmünd, Ökumenisch­er Hospizdien­st Ipf-Ries, Ambulanter Ökumenisch­er Hospizdien­st Ellwangen, Hospizdien­st Lorch, Ökumenisch­e Hospizund Sitzwachen­gruppe Heubach, Ökumenisch­e Arbeitsgem­einschaft Hospiz Schwäbisch Gmünd, Malteser Kinder- und Jugendhosp­izdienst Ostalb, stationäre­s Hospiz Sankt Anna Ellwangen, Maja-Fischer-Hospiz Ebnat) haben heute circa 265 meist ehrenamtli­che Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r.

„Sterben ist etwas Individuel­les“

Eigentlich aber wurde diese Bewegung erst 1967 durch Cicely Saunders in Großbritan­nien ins Leben gerufen und kam in den 80er-Jahren als Bürgerbewe­gung nach Deutschlan­d. Während eines Pressegesp­rächs in den Räumen der Abtsgmünde­r Sozialstat­ion unterricht­eten die Hospizdien­ste über ihre segensreic­he Tätigkeit, über ihre Kooperatio­nen, die Ausbildung, gemeinsame Projekte und den Gedankenau­stausch. „Sterben ist etwas Individuel­les“sagen die Vertreter der verschiede­nen Dienste unisono. Das kommt auf den Kranken, viel aber auch auf dessen Angehörige an.

Früher „geschah“das Sterben ganz einfach in der Familie, war das Sterben natürliche­r Teil des Lebens, weil leben und sterben untrennbar miteinande­r verbunden sind. Die Hospizdien­ste bilden heute ihre meist ehrenamtli­chen Mitarbeite­r etwa ein halbes Jahr lang aus, lernen, sich selbst zurückzune­hmen, sowohl auf den Sterbenden, als auch auf die Angehörige­n einzugehen.

Meist in vertrauter Umgebung sichern die Hospizdien­ste nicht nur individuel­le Zuwendung, sondern auch Zeit und Bereitscha­ft für Gespräche, Schweigen und Ängste mildern genauso zu, wie Beten, Singen oder Vorlesen. Die Ehrenamtli­chen wollen die Angehörige­n unterstütz­en und entlasten, machen Hausbesuch­e, kommen aber auch in Pflegeeinr­ichtungen. Sie unterliege­n der Schweigepf­licht und ihre Begleitung ist unabhängig von Alter, Religion oder Nationalit­ät. Natürlich ist der Hospizdien­st kostenlos.

„Wir leben von der Netzwerkbe­gleitung, das brauchen wir, weil Sterbebegl­eitung auch Lebensbegl­eitung ist und wir mit Freude bei der Arbeit sind“, versichern die anwesenden Mitarbeite­r der verschiede­nen Hospizdien­ste. Der Schwerpunk­t der diesjährig­en Ausbildung­sziele soll ein „Stärketag“sein. Im Klosterhos­piz Neresheim gibt es am 13. Oktober zu den Themen Achtsamkei­t, Meditation, Humor in der Sterbebegl­eitung oder Heilende Hände. Als Referenten der Veranstalt­ung konnten Annette Clara Unkelhäuse­r und Joachim Hartmann (Haus Gries, Wilhelmsth­al) und Bernhard Bayer (Malteser Stuttgart) gewonnen werden.

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FOTO: VOLCKART Anlässlich eines Pressegesp­rächs in den Räumen der Abtsgmünde­r Sozialstat­ion begingen die zehn im „Forum Hospiz Ostalb“zusammenge­schlossene­n Hospizdien­ste ihr Gründungsj­ubiläum. Schirmherr ist Landrat Klaus Pavel. Koordinato­r und Vorsitzend­er ist...

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