Bevor das Bier fließt und Haxen über den Tresen gehen, wird gebuddelt
Archäologen untersuchen ab Montag das Areal des einstigen Stadtbiergartens – Auf Barfüßer muss Aalen noch eine Weile warten
AALEN - Wann beginnt endlich der Bau der Brauereigaststätte Barfüßer in der Helferstraße? Das fragen sich viele Passanten, die an der verkommenen Brache des einstigen Stadtbiergartens vorbeigehen. Bevor die Erlebnisgastronomie Barfüßer hier allerdings ihre Pforten öffnet, kann es noch dauern. Leben kehrt auf dem Areal aber nach langer Zeit wieder am Montag ein. Dann sind hier Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege zugange, die das Gelände zwei Wochen lang archäologisch untersuchen.
Die geplante Neubebauung an der Stadtkirche/Helferstraße liegt im Bereich des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtbereiches von Aalen. Deshalb wird das Areal aus archäologischer Sicht als herausragende Fläche eingestuft. In dem betreffenden Bereich und seinem Umfeld gebe es Unterkellerungen und es bestehe die Möglichkeit, gut erhaltene historische Bausubstanz zu finden, teilt das Landesamt für Denkmalpflege auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“mit. Die Archäologen glauben aufgrund des feuchten Bodens in tieferen Schichten auf gut erhaltene organische Materialien wie Holz zu stoßen und Funde zu machen, die Aufschluss zur Geschichte der Stadt Aalen geben. Sollte dies der Fall sein, beginnen die sogenannten Rettungsarbeiten. Wie lange diese dann dauern, sei unklar.
Die Gespräche mit den Investoren, der KS Wohn- und Gewerbebau (Kurz, Riedmüller), und der Stadt laufen indes hinter den Kulissen weiter. „Die Bauvoranfrage ist gestellt. Derzeit sind wir in der Detailabstimmung“, sagt Oberbürgermeister Thilo Rentschler auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“. Mit Blick auf das Barfüßer-Projekt gebe es knifflige Fragen zu klären. Unter anderem muss auf dem Areal ein Grundstück der Stadt miterworben werden, hier sei auch die unterirdisch verlaufende Trafostation zu berücksichtigen. Zudem müsse die vorgesehene, rund 250 Plätze umfassende Außenbestuhlung rund um die Gaststätte unter die Lupe genommen.
Nicht zuletzt gelte es abzuklären, wie man mit Blick auf das denkmalgeschützte Gebäude, in dem einst ein türkischer Schneider seinen Sitz hatte, mit den Vorgaben des Landesdenkmalamts umgeht, sagt Rentschler. Ob eine angepeilte Eröffnung spätestens im Frühjahr 2019 realisiert werden kann, stehe in den Sternen. Momentan sei dies ein ehrgeiziges Ziel.