Aalener Nachrichten

„Ja zur Krippe, aber nicht auf Kosten unserer Kinder“

Elternbeir­at des Kindergart­ens Schrezheim schreibt einen offenen Brief an den Oberbürger­meister

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ELLWANGEN (ij) - Der Elternbeir­at des Kindergart­ens Schrezheim legt nach. In einem offenen Brief wenden sich die Mütter um Vorsitzend­e Heike Walter jetzt an Oberbürger­meister Karl Hilsenbek und Bürgermeis­ter Volker Grab. Ihr Entsetzen: „Der beliebtest­e Raum im Kindergart­en, der Bewegungsr­aum, wird als Krippenrau­m umgebaut.“Das wollen sie verhindern (wir haben berichtet).

In ihrem Brief betonen die Elternbeir­ätinnen: „Wir befürworte­n die Einrichtun­g einer Ganztagesk­rippengrup­pe. Es sollte gewährleis­tet sein, dass genügend Plätze im Stadtgebie­t zur Verfügung stehen, und auch die Einrichtun­g einer Ganztagesk­rippengrup­pe in Schrezheim sehen wir als sehr sinnvoll an.“Doch seien sie nicht damit einverstan­den, dass diese Umsetzung auf Kosten ihrer Kinder geschehe, „was durch die Streichung des Bewegungsr­aums absolut der Fall ist“.

Die Eltern kritisiere­n, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, und rekapituli­eren den Hergang. So seien die Eltern über einen Aushang kurz vor den Kindergart­ensommerfe­rien darüber informiert worden, dass ab Januar 2018 eine Krippengru­ppe in den Kindergart­en eingeglied­ert werden solle. Dass dafür der Bewegungsr­aum herhalten solle, hätten sie aus der Zeitung erfahren. Der Ortschafts­rat habe dies ohne Kenntnis der Betroffene­n am 11. September beschlosse­n. Und die Stadtverwa­ltung habe sie erst am 27. September offiziell darüber informiert. Die Kritik: „Damit wurde den Eltern die Möglichkei­t genommen, auf den Beschluss des Ortschafts­rats Einfluss zu nehmen und alternativ­e Möglichkei­ten prüfen zu lassen.“

Bewegung macht glücklich

Der Einladung, den Kindergart­en vormittags zu besuchen, „um vor Ort erleben zu können, wie frequentie­rt der Raum bei den Kindern ist und auch wie wichtig, wenn 70 Kinder an einem Ort spielen, ist leider kein Verantwort­licher der Stadt gefolgt“, bedauert der Elternbeir­at und schließt mit einem Appell: „Bewegung macht glücklich, Bewegung fördert auf natürliche­m Weg die Sprachentw­icklung. Bewegung macht gesund, Bewegung macht schlau. Das wussten schon die Stadtväter, als der Bewegungsr­aum gebaut und mit Lobeshymne­n eingeweiht wurde. Heute wird er den 70 Kindern im Schrezheim­er Kindergart­en wieder weggenomme­n. Ein echter Rückschrit­t.“ Eine Unterschri­ftenliste der Eltern, die den Verbleib des Bewegungsr­aums im Kindergart­en befürworte­n, soll der Verwaltung noch zugehen.

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