Neunheimer Grundstückseigner legen Veto ein
Bürgerinitiative ist gegen eine zweite 110-kV-Leitung und übergibt ihr Einspruchsschreiben an OB Hilsenbek
ELLWANGEN-NEUNHEIM (sj) Zwölf Grundstückseigentümer entlang der 110-kV-Leitung in Neunheim haben schriftlich ihr Veto gegen eine zweite 110-kV-Leitung über ihren Grundstücken eingelegt. Die Unterschriftenliste hat die Sprecherin der Bürgerinitiative Neunheim pro Erdkabel, Barbara Haas, an Oberbürgermeister Karl Hilsenbek übergeben.
Die Netze BW plant eine Verstärkung der Leitung und will auf die Masten, die schon stehen, ein weiteres Kabel legen. Die Grundstückseigentümer lehnen das ab. Zum einen wegen gesundheitlicher Gefahren, die von zwei 110-kV-Leitungen für die Anlieger ausgingen. Zum anderen, weil die Grundstücke dadurch enorm an Wert verlören. Unterschrieben haben laut Haas alle Betroffenen bis auf einen.
Die BI-Sprecherin machte klar, dass es den Unterzeichnern ernst sei: „Wir halten wirklich zusammen.“Man werde so weit gehen, „bis wir enteignet werden“. Man wolle in Neunheim das verhindern, was den Rosenbergern jetzt mit den beiden weltgrößten Windrädern passiere. Diesen Zustand wolle man durch ein rechtzeitiges Aktiv-Werden erst gar nicht aufkommen lassen. „Wir sind dankbar, dass Sie hinter uns stehen“, sagte Barbara Haas zum OB und lobte das Engagement von Gemeindeund Ortschaftsrat.
Hilsenbek unterstützt das Anliegen der Neunheimer voll und ganz. „Wir sitzen in einem Boot“, sagte er: „Die Stoßrichtung der Stadt ist die gleiche.“Im bebauten Bereich, wie in Neunheim, sollten die Kabel in die Erde.
Energiewirtschaftsgesetz müsste geändert werden
Aber letztlich müsse dafür das Energiewirtschaftsgesetz geändert werden, denn: „Die Gesetzesregelung ist nicht in Ordnung.“Er appelliere schon seit zwei Jahren an die Politik und an die Abgeordneten, aber geschehen sei bislang nichts.
Bereits am 1. Dezember 2015 haben 13 betroffene Landwirte in Neunheim gemeinsam mit dem Bauernverband ein Veto an den OB überreicht, worin sie die seitens Netze BW angedachte Umgehungs-Masten-Trasse Richtung Wagnershof kategorisch abgelehnt haben. Und am 2. September 2015 überreichte eine Delegation Neunheimer Bürger Bürgermeister Volker Grab eine Unterschriftenliste mit 235 Unterschriften der Neunheimer Bürgerinnen und Bürger, die entlang der bestehenden 110-kV-Leitung wohnen.