Der Watzmann ruft
Das Bergbauerndrama entzückte im ausverkauften Leinrodener Festhaus am Wochenende die Besucher
ABTSGMÜND-LEINRODEN - Es wird oft als „Rustical“oder gar „Kultical“bezeichnet, gehört zu den erfolgreichsten Schallplattenaufnahmen der österreichischen Musikszene und hat seine Schöpfer in Wolfgang Ambros, Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz. Sie schildern in „Der Watzmann ruft“das Schicksal einer Bergbauernfamilie am Fuße des Watzmanns, deren Männer – zur Befriedigung ihrer Imponiersucht – zum Berg aufi müssen, ihre Sucht mit dem Leben bezahlen, sowie von der Gailtalerin, die ihre Macht über die Männer missbraucht und sie ins Verderben stürzt. Die erste Bühnenaufführung entstand 1972 bei den Wiener Festwochen. Nun entzückte sie am Wochenende das Publikum im ausverkauften Leinrodener Festhaus.
Der Watzmann „kennt koa Einsehen nicht“. Das vermittelten einige Lein- und Remstäler aus einer Schnapsidee heraus zum wiederholten Mal und im Leinrodener Festhaus. Den musikalischen Part gestalteten die Sologitarristen Detlev Möbius und Friderich Forst, Bassist Hubert Görrer, Drummer Hansi Mader und Keyborder Rinel Lutz. Den Vater spielte Roger Tofarn, dessen Sohn Johannes Drechsel, die Gailtalerin wurde von Lukas Drechsel verkörpert, die Knechte spielten Manfred Schäfer, HansJörg Hahn und Walter Gutbrod, die Weiberleut Josefine Klotzbücher, Alexandra Kraus, Pauline Klotzbücher und Birgit Lechner, den Erzähler stellte Helmut Klotzbücher dar. Die Technik meisterten Rolf Fischer und Benedikt Kübler und die Filme steuerte Helmut Köble bei.
Die Besucher beider Vorstellungen im Festhaus erwiesen sich als versierte Kenner des Stücks, aber auch als gesanglich fit und beifallsfreudig, wenn es galt, die tollen Einfälle der Inszenierung zu belohnen. Ebenso genossen sie im Anschluss Rock und Blues des Ensembles „All in Five“.