Umfahrung Mögglingen: Baukosten verdoppeln sich
Statt 67 Millionen Euro nun rund 118 Millionen Euro – Schuld liegt laut Regierungspräsidium beim Planungsbüro
AALEN - Die Ortsumfahrung Mögglingen wird annähernd doppelt so teuer wie bisher veranschlagt. Die genehmigten Kosten für das Projekt lägen bei 67 Millionen Euro, hat das Regierungspräsidium Stuttgart den „Aalener Nachrichten“auf eine Anfrage hin mitgeteilt. Eine inzwischen veranlasste zweite Kostenfortschreibung werde Mitte August beim Bund zur Genehmigung vorgelegt. Demnach werden voraussichtlich rund 118 Millionen Euro für den Bau der Ortsumfahrung Mögglingen veranschlagt.
Als Hauptgrund für die Kostensteigerung nennt das Regierungspräsidium Planungsmängel und in der Folge mangelhafte Ausschreibungsunterlagen. Die Schuld dafür sieht die Behörde in dem ehemals beauftragten Ingenieurbüro. Von diesem Planungsbüro habe sich die Straßenbauverwaltung zwischenzeitlich getrennt. Zum anderen hätten sich in der vertieften Planung seit 2015 noch weitere erhöhte Aufwendungen ergeben. Als wesentliche Punkte, die zu dieser Kostensteigerung führten, nennt die Behörde Gabionenstützwände sowie zu geringe angenommene Erdaushubmengen, zudem seien für die Entsorgung von überschüssigem und belastetem Erdaushub zu niedrige Kostenansätze angesetzt worden. Mehrkosten entstünden auch durch die kürzere Bauzeit, denn die ebenfalls aufgrund der mangelhaften Planung entstandenen Verzögerungen müssten im Zuge der Bauarbeiten wieder aufgeholt werden. Nach vertiefter Planung hätten deshalb zum Teil zu niedrig kalkulierte Bauwerkskosten neu berechnet werden müssen. Die derzeit herrschende konjunkturelle Hochlage und Auslastung der Bauwirtschaft trage ebenfalls zu den Kostensteigerungen bei.
Informationen dieser Zeitung zufolge hat bisher nur eine Bietergemeinschaft Interesse an dem Bauvorhaben gezeigt. Dazu wollte das Regierungspräsidium indes nicht Stellung beziehen, da das Vergabeverfahren noch nicht abgeschlossen sei. Erst Ende Oktober soll die Vergabe erfolgen.
Diese Kostensteigerungen seien zwar ärgerlich, seien aber im Wesentlichen auf die Fehlleistungen des damaligen Ingenieurbüros zurückzuführen, betont das Regierungspräsidium. Verglichen mit anderen zweibahnigen Neubaumaßnahmen lägen die Kosten pro Kilometer unter Berücksichtigung der derzeitigen konjunkturellen Lage im absolut üblichen Rahmen.