Massive Proteste gegen Stellenabbau bei Bosch AS
Kundgebungen vor entscheidender Verhandlungsrunde in Schwäbisch Gmünd
SCHWÄBISCH GMÜND (bt) - Rund 1000 Beschäftigte der LenktechnikFirma Bosch AS haben in Schwäbisch Gmünd – vor der entscheidenden Verhandlungsrunde gegen den geplanten Stellenabbau – protestiert. Die Bosch-Tochterfirma will 760 der 3500 Stellen im Werk streichen.
Hüseyin Ekinci, Vertrauenskörperleiter, hat am Mittwochmorgen bei einer Kundgebung am Werkstor deutlich gemacht, dass sich die Beschäftigten von Bosch AS in Schwäbisch Gmünd nicht länger mit nach Ungarn gehenden Aufträgen drohen ließen. Damit wolle man nur Angst schüren. Dafür gab es zustimmenden Beifall von den Protestierenden. „Wir werden niemals zulassen, dass auch nur ein Kollege gegen seinen Willen durchs Werktor hinausgeht“, kündigte Alessandro Lieb für den Betriebsrat an.
Der Betriebsratsvorsitzende Harald Brenner nannte danach die wichtigsten Forderungen: Darunter zum Beispiel den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 31. Dezember 2025 sowie den Abschluss einer Betriebsvereinbarung über die Zukunftssicherung des Standortes Schwäbisch Gmünd. Immer wieder waren bei der Kundgebung die beiden Großaufträge von VW und Daimler Thema, die nach Gmünd geholt werden sollen, um den Standort langfristig sichern zu können.
Am Mittwochabend kam es vor der Manufaktur B 26, wo die Verhandlungen zur Zukunft der Bosch AS geführt wurden, noch zu einer weiteren Protestaktion mit etwa 400 Teilnehmern. Robert Schildmacher, der am Gmünder Standort die kaufmännischen Themen verantwortet, stellte sich hier den Demonstranten. Er warb um Verständnis. Angesichts des schwierigen Wettbewerbs müsse man über Kostenreduzierungen und weitere Belastungen für die Mitarbeiter sprechen: „Nur wenn wir das erreichen, haben wir auch wieder eine konkrete Perspektive.“
Ein Durchbruch bei den Verhandlungen wurde bis zum Redaktionsschluss nicht erreicht.