Von Kindern nicht zu viel und nicht zu wenig fordern
NEUSS (KNA) - Der Neusser Erziehungswissenschaftler Albert Wunsch warnt Eltern davor, Kinder zu überfordern. Gleichwohl sollten sie deren Leistungsbereitschaft fördern, sagte der Buchautor der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Neuss. Denn: „Wer früh unterfordert wird, ist später oft tatsächlich überfordert.“
Wunsch empfiehlt Vätern und Müttern, dort anzusetzen, wo die Neugier, Begeisterung und Schaffensfreude von Kindern und Jugendlichen hinweisen. Jungen Menschen müssten möglichst umfangreiche Chancen geboten werden, den eigenen (Traum)-Berufsvorstellungen so nahe wie möglich zu kommen – ob als Betriebswirt, Krankenschwester oder Handwerksmeister.
„Auch das Floristik-Studio im Einkaufszentrum kann Stanford sein“, sagte Wunsch in Anspielung an sein neues Buch „Wo bitte geht’s nach Stanford – Wie Eltern die Leistungsbereitschaft ihrer Kinder fördern können“. Darin schildert Co-Autorin Isabelle Liegl, wie ihre Söhne zu einem erfolgreichen Abschluss an der amerikanischen Elite-Uni Stanford gelangten.
Wunsch lehrt als Psychologe und Erziehungswissenschaftler an der Universität Düsseldorf. Er ist Autor von Sachbüchern wie „Die Verwöhnungsfalle – Für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit“und „Abschied von der Spaßpädagogik – Für einen Kurswechsel in der Erziehung“. Wo bitte geht’s nach Stanford – Wie Eltern die Leistungsbereitschaft ihrer Kinder fördern können. Verlag Beltz, Weinheim 2017, 16,95 Euro