Rattenalarm an der Eckfahne
Der dänische Fußball hat ein Sicherheitsproblem. Denn die Ordner durchsuchen die Fans bei der Einlasskontrolle nur „nach härteren Gegenständen als nach Pelztieren“. Das musste auch Troels Bech, Sportdirektor des dänischen Fußball-Erstligisten Brøndby IF, nach dem Lokalderby gegen den FC Kopenhagen am Montag zugeben.
Als nämlich der schwedische FCK-Profi Ludwig Augustinsson in der 86. Spielminute einen Eckball ausführen wollte, warfen Anhänger des Brøndby IF mehrere tote Ratten in dessen Richtung. „Ich hatte schon Bier und Münzen – aber Ratten? Das war zu viel“, sagte Augustinsson, der im Sommer für 3,5 Millionen Euro an die Weser wechselt. Vielleicht gerade deshalb haben die Fans dem 22-Jährigen die Nagetiere vor die Füße geworfen: Immerhin liegt nicht nur das Stadion von Werder Bremen an der Weser, sondern auch Hameln, die Heimatstadt des Rattenfängers.
Doch anders als der Rattenfänger wussten der Wahl-Bremer und auch sein Teamkollege Benjamin Verbic nichts mit den Ratten anzufangen. Sie kickten die Kadaver nach einer Aufforderung des Linienrichters beiseite und spielten munter weiter. Kopenhagens Coach Ståle Solbakken (früher 1. FC Köln) forderte nach dem Spiel denn auch eine „Sperre für Ratten“. Als „Affe“Kahn noch bei den Bayern im Tor stand, waren Bananen im Stadion verboten. In Zukunft werden wohl auch tote Tiere im Stadion verboten sein. Darunter leiden werden nicht nur die VIPs, die dann ihren Pelz ablegen müssen, sondern auch der normale Fan, für den es in Zukunft nur noch vegetarische Grillwurst gibt. (krom)