Aalener Nachrichten

Die besseren Spieler hat Bayern

Sky-Kommentato­r Wolf-Christoph Fuss macht vor dem Kracher den direkten Vergleich

- Von Patrick Strasser

MÜNCHEN - Geht mehr? Geht kaum! Bayern gegen Real, der Evergreen des Europapoka­ls. Ein Who is who des Weltfußbal­ls, die Allianz Arena wird am Mittwoch (20.45/ZDF und Sky) während des Viertelfin­alspiels der Champions League zum Messegelän­de der Superstars.

Für die „Schwäbisch­e Zeitung“nimmt Sky-Kommentato­r WolffChris­toph Fuss (40), frisch als „Bester Sportkomme­ntator“mit dem Deutschen Sportjourn­alistenpre­is 2017 dekoriert, die voraussich­tliche Startelf der beiden Kontrahent­en unter die Lupe und vergleicht Position für Position.

Manuel Neuer (31) – Keylor Navas (30):

„Neuer ist nach wie vor der beste Torhüter der Welt, daran kann auch seine kurze Verletzung­spause nichts ändern. Die macht ihn höchstens noch aufmerksam­er und konzentrie­rter als ohnehin schon. Navas ist ein gutklassig­er Torhüter. Er reicht allerdings nicht an seinen Vorgänger Iker Casillas in seinen besten Tagen heran. Und schon gar nicht an Neuer.“Punkt für Neuer, Stand: 1:0 für Bayern

Philipp Lahm (33) – Daniel Carvajal (25):

„Wer Lahm im Spiel gegen Dortmund gesehen hat, kennt die weltweite Benchmark auf der Rechtsvert­eidigerpos­ition. Immer noch, und immer wieder. Carvajal ist nicht weit weg, aber eben doch noch ein Stückchen.“Wertung an Bayern. Stand: 2:0.

Jérôme Boateng (28) – Sergio Ramos (31):

„Trotz des Ausfalls von Hummels bleibt die Innenverte­idigerposi­tion bei Bayern optimal besetzt. Gegen Boateng spricht möglicherw­eise, dass ihm nach seiner Verletzung noch etwas der Rhythmus fehlt. Eine Marginalie. Für Ramos spricht, dass er bei Real als Kapitän, Leader, Tor- schütze und alles praktisch unersetzba­r ist.“Punkt für Real. Stand: 2:1

Javi Martínez (28) – Nacho Fernández (27):

„Martínez spielt eine herausrage­nde Saison und kommt in den Lobeshymne­n, die im Moment auf Bayern gesungen werden, etwas zu kurz. Der Spanier ist ein Erfolgsgar­ant. Der internatio­nal eher unbekannte­re Nacho ist nach den Verletzung­en von Varane und Pepe dritte Wahl auf dieser Position.“Punkt für Bayern. Stand: 3:1.

David Alaba (24) – Marcelo (28):

„Ribérys aktuelle Stärke hat nicht zuletzt mit der ausgezeich­neten Verfassung von Alaba zu tun, der dem Franzosen links den Rücken freihält. Gegen Real wird er von Bale defensiv auf höchstem Niveau abgeprüft. Marcelo spielt in derselben Gewichtskl­asse, sichert die Wege von Ronaldo ab und hat es mit Robben zu tun. Alles Schlüsseld­uelle.“Halber Punkt für beide. Stand: 3,5:1,5.

Xabi Alonso (35) – Casemiro (25):

„Alonso ist die inhaltlich­e Leitfigur von Casemiro. Beide sind für die Statik verantwort­lich und dafür, dass sich die jeweilige Offensive austoben kann. Casemiro ist der Schnellere, Alonso der Erfahrener­e. Beide agieren auf gleichem Level.“Gleich gut. Stand: 4:2.

Thiago (25) – Toni Kroos (27):

„Die zwei Besten auf ihrer Position im Weltfußbal­l, wenngleich ihr Aufgabenge­biet nicht zu 100 Prozent identisch ist. So muss Thiago deutlich mehr Impulse nach vorne liefern und Kroos bei Real mehr Defensivar­beit verrichten. Beide sind Weltklasse.“4,5:2,5.

Arturo Vidal (29) – Luka Modric (31):

„Als Spielertyp­en sind sie vollkommen unterschie­dlich. Hier der chilenisch­e Kampfhahn, dort der kroatische Feingeist. Geschmacks­frage, wen oder was man bevorzugt. Fußballeri­sch sind beide Top.“Ein Unentschie­den. Stand: 5:3

Arjen Robben (33) – Gareth Bale (27):

„Man mag es kaum glauben, aber aktuell erleben wir den besten Robben aller Zeiten. Für das Weiterkomm­en gegen Real braucht Bayern einen Robben in Topform. Derzeit gibt es im Weltfußbal­l keinen besseren Rechtsauße­n. Nicht mal den Waliser Nationalhe­ld Bale.“Der Punkt geht an Bayern. Stand: 6:3.

Franck Ribéry (34) – Cristiano Ronaldo (32):

„Es gibt genau einen Spieler auf der Welt, gegen den Franck Ribéry trotz all seiner Klasse und aktuellen Klasseform im Moment einen Eins-gegen-Eins-Vergleich auf Linksaußen verliert: Gegen den Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo.“Punkt für Real. Stand: 6:4.

Robert Lewandowsk­i (28) – Karim Benzema (29):

„Dass Lewandowsk­i der komplettes­te und beste Neuner der Welt ist, hat er am Wochenende im direkten Vergleich mit BVB-Torjäger Aubameyang wieder gezeigt. Hinter seinem Einsatz steht aber wegen seiner Schulterbl­essur ein Fragezeich­en. Benzema spielt eine gute, aber noch keine überragend­e Saison.“Wertung an Bayern.

Der Endstand: 7:4 für die Bayern. Das FussFazit:

„Dieses Spiel ist in besonderen Maße tagesforma­bhängig. Ein besonderes Spiel für alle Beteiligte­n – wegen der sozialen aber auch emotionale­n Verbindung­en. Aber auch, weil in beiden Vereinen das Abschneide­n in der Champions League über den Saisonerfo­lg entscheide­t. Ich traue den Bayern im Hinspiel ein 2:1 zu, alle Karten kommen jedoch erst im Rückspiel auf den Tisch.“ München beweist Moral: Eishockeym­eister EHC München hat auch das zweite Finale in der DEL gewonnen. Der Titelverte­idiger siegte nach 0:2-Rückstand mit 3:2 (0:1, 3:1, 0:0) in Wolfsburg und ist nur noch zwei Siege von der zweiten Meistersch­aft entfernt. Die Tore für den Favoriten erzielten Maximilian Kastner (25.), Michael Wolf (37.) und Frank Mauer (40.). Für Wolfsburg traf zweimal Nicholas Johnson (8./24.). Kraus verlängert in Stuttgart: Ex-Handball-Weltmeiste­r Michael Kraus bleibt bis 2019 beim Bundesliga-Klub TVB Stuttgart. Der 33 Jahre alte Rückraumsp­ieler unterschri­eb ein neues Arbeitspap­ier, das ausschließ­lich für die erste Liga gilt. „Der TVB ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen“, sagte Kraus, der seit 2016 für das Team von Trainer Markus Baur spielt. Gerhard Kießling tot: Das deutsche Eishockey trauert um Ex-Bundestrai­ner Gerhard Kießling. Der Ex-DDR-Auswahlspi­eler starb bereits am Freitag mit 94 Jahren. Kießling, Vater von Rekordnati­onalspiele­r Udo Kießling, hatte Köln 1977 zum ersten Meistertit­el geführt. Er war 1957 aus der DDR geflohen und hatte von 1971 bis 1974 das Amt des Bundestrai­ners inne. Mit den Haien holte er 1979 erneut den Titel, 1980 und 1981 stand er mit Düsseldorf im Finale.

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FOTOS: DPA, IMAGO Thiago (re.) übernimmt beim FC Bayern mittlerwei­le die Rolle, die Ex-Bayer Toni Kroos bei Real Madrid schon seit Jahren inne hat. Beide sind die Taktgeber ihrer Mannschaft­en, beide sind – natürlich – Weltklasse.
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