Per Anhalter durch die (Stadt)-Galaxis
Die Stadt denkt über „Mitfahrer-Bänkle“nach – Kommt die Bushaltestelle fürs private Mitfahren?
AALEN (lem) - Daumen raus am Straßenrand und von einem hilfsbereiten Autofahrer mitgenommen werden: Tramper wie vor 20, 30 Jahre sieht man kaum noch in der Stadt. Weil gerade in den ländlichen Winkeln im Stadtgebiet wie im Welland oder auf dem vorderen Härtsfeld der öffentliche Nahverkehr dünn ist, steht bei der Stadt eine ungewöhnliche Idee auf der Agenda – das „Mitfahrer-Bänkle“.
Manche Gemeinde hat schon so eine „Anhalterbank“: An einer Bushaltestelle steht ein entsprechendes Schild „Mitfahrer-Bänkle“, an ausgewiesenen Punkten wartet man auf private Mitfahrgelegenheiten. Offenbar gibt es beispielsweise in Ebnat den Wunsch nach so einem „Bänkle“. Für Bürgermeister Wolfgang Steidle hat so ein Angebot, das etwa als „Leader“-Projekt laufen könnte, durchaus seinen Charme: „Es ist ökologisch und auch sozial sinnvoll“und sei eigentlich ein ganz guter Vorschlag.
Im Aalener Stadtgebiet gibt es 230 Bushaltestellen. Zumindest als Versuch kann sich Steidle an einer Bushaltestelle in einem ländlichen Stadtbezirk diese „neue Art des Trampens“durchaus vorstellen. Etwa, wenn die Nachbarin die Nachbarin mitnimmt, in kleineren Stadtteilen kenne man sich ja. Mitgenommen werden könnten die „Anhalter“aber beispielsweise auch über einen Anruf. Ein „gewisses G‘schmäckle“hat für Steidle aber die Sicherheitsfrage: Denn es darf natürlich nichts passieren bei dieser privaten, aber städtisch unterstützten Form des Mitfahrens. Überwachungskameras beispielsweise, so Steidle, scheiden aus rechtlichen Gründen zumindest nach geltendem Datenschutzgesetz aber aus.