Die Glücklichsten
Eine bedeutende Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat ergeben, dass Rechtsanwälte die glücklichsten Menschen der Republik sind. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die Hochschullehrer/Forscher, dann die Unternehmensberater, und schon kommen die Lehrer.
Bei Hochschullehrern, Forschern und Lehrern ist die Sache klar. Ihre Existenz ist dominiert von Semestersowie sonstigen Ferien, von Forschungsfreisemestern und Sabbatjahren. Das hebt vollautomatisch die Laune und tröstet darüber hinweg, dass bisweilen Schüler und Studenten lästige Fragen stellen.
Bei den Unternehmensberatern rührt die Zufriedenheit daher, dass sie sich von jedem erteilten Ratschlag einen neuen Porsche kaufen können. Es ist zudem völlig unerheblich, ob die einzelnen Ratschläge etwas taugen oder nicht. Wenn sie umgesetzt werden, ist der Unternehmensberater längst über alle Berge und verkauft andernorts neue Ratschläge. Es gelingt nur selten, einen dieser Berater einzufangen. Auch ihre Auftraggeber kommen meist ungeschoren davon. Dass die Rechtsanwälte die Glücklichsten aller Glücklichen sind, liegt daran, dass sich in ihrem Beruf die Vorzüge des Lehrer-, Hochschullehrer- und Unternehmensberaterdaseins bündeln. Rechtsanwälte beantworten Fragen nur in den Urlaubspausen, jede Antwort muss der Mandant mit Gold aufwiegen, und einfangen lassen sich Rechtsanwälte auch nur schwer.
Ach ja: Auf Platz sieben der Glücklichkeitsliste finden sich die Journalisten. Es muss sich also um eine Lügen-Studie handeln. (nab)