Golfern wird zum Ausgleichssport geraten
Einseitiger Belastung entgegenwirken – Bei Rücken- und Knieschmerzen ärztlichen Rat einholen
KÖLN (dpa) - Man bewegt sich lange an der frischen Luft - Golf ist im Prinzip also ein sehr wohltuender Sport. Je nachdem ob neun oder 18 Löcher gespielt werden, ist der Sportler zwei bis vier Stunden zu Fuß unterwegs, erläutert Michael Preibsch, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK). Das tut Ausdauer und Seele sicher gut. Allerdings ist Golf auch ein im wahrsten Sinne des Wortes einseitiger Sport.
Der Abschlag bedeutet für die Wirbelsäule eine Rotation immer zur gleichen Seite hin, erklärt Preibsch. Grundsätzlich ausgeschlossen sei Golf bei Rückenbeschwerden aber nicht. Auch die Knie werden stark belastet, Meniskusverletzungen sind laut Preibsch deshalb nicht selten. Hat der Spieler schon Probleme mit den Knien, kann Golf die Beschwerden verstärken. Man sollte sowohl bei Rücken- als auch bei Knieproblemen Rücksprache mit dem Arzt halten, bevor man loslegt.
Um Fehlbelastungen auszuschließen, muss man sich den richtigen Bewegungsablauf beim Abschlag genau antrainieren, sonst drohen Fehlbelastungen. „Hat sich erst einmal ein fehlerhafter Schwung eingespielt, ist es schwer, den wieder loszuwerden“, sagt Preibsch.
Ebenso wichtig ist auch ein Training der anderen Körperseite. Eine Möglichkeit wäre, den Abschlag einfach auch andersherum zu üben. „Das zu beherrschen ist aber schon fast Profisport“, sagt Preibsch. Deshalb empfiehlt es sich für HobbyGolfer, auch einer anderen Sportart nachzugehen. „Zum Beispiel Tennis. Da hat man die Rotation in beide Richtungen.“
Preibsch rät Golfern außerdem Stabilisationsübungen für die sogenannte LBH-Region: Damit meint er die Kräftigung des Lenden-, Beckenund Hüftbereichs. Die kann man sich etwa von einem guten Golftrainer oder einem Physiotherapeuten zeigen lassen.