Frustessen? War gestern!
DORTMUND (SID) - Fußball-Weltmeister Mats Hummels hat im Rückblick auf die vorige Saison ungewohnte Selbstkritik geübt und dabei unter anderem Übergewicht als Grund für seine Formschwäche angeführt. „Die letzte Hinrunde war das wahrscheinlich Schlechteste, was ich in meinem Leben bisher gespielt habe“, sagte der Abwehrchef von Borussia Dortmund gegenüber dem „Kicker“. Dies habe auch an seinem körperlichen Zustand gelegen. „Die Hinrunde 2014/15 hat sich schwerfällig angefühlt und sah sehr schwerfällig aus“, erklärte Hummels: „Das war gewichtsmäßig eine Katastrophe von mir. Ich trage das Laster des Frustessens in mir. Und weil mir die Hinrunde eben viel Frust beschert hat, bin ich in einen kleinen Teufelskreis geraten.“
Jetzt sei er „tatsächlich mit einem deutlich niedrigeren Gewicht in einer ganz anderen Verfassung zurückgekommen als 2014“. Geschafft habe er das durch „gute Ernährung“– und weil er im Urlaub „vermutlich mehr Laufeinheiten als in den vergangenen Jahren zusammen“absolviert habe. Nun sei er „ein bisschen flotter unterwegs. Ein Kilo weniger merke ich in den Laufeinheiten nicht, ein paar Kilos aber schon.“
Hummels hatte im Frühjahr öffentlich über einen Vereinswechsel nachgedacht, doch unter anderem der neue Dortmunder Trainer Thomas Tuchel überzeugte ihn zu bleiben. „Wir hatten ein Gespräch in der Phase, als ich noch dabei war, über meine Zukunft nachzudenken. Mir hat es sehr gut gefallen, was er damals gesagt hat, auch die Art und Weise, wie er es getan hat“, sagte der Innenverteidiger. So habe Tuchel „Fehler von mir direkt angesprochen: Wenn mich ein Trainer zum Bleiben bewegen will, finde ich es sehr gut, dass er mir nicht nur Honig ums Maul schmiert, sondern Klartext redet.“Grundsätzlich gab es „Tage, an denen wäre ich gegangen. Und es gab Tage, an denen ich bleiben wollte“, so Hummels: „Wenn ich wechsle, muss ich zu 100 Prozent überzeugt sein. Ich muss wissen: Das passt auf allen Ebenen. Das war in diesem Jahr nicht der Fall.“