Aalener Nachrichten

Die Odyssee des Emiliano Insúa soll beim VfB enden

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ST. GALLEN (dpa/sz) - Nein, den Vergleich mit Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola will Emiliano Insúa lieber nicht ziehen. „Ich hoffe, in den nächsten drei Monaten etwas Deutsch zu lernen, aber wahrschein­lich nicht so gut, wie Pep Guardiola das geschafft hat, der innerhalb von sechs Monaten sehr gut Deutsch gelernt hat“, sagte der argentinis­che Zugang des VfB Stuttgart nun im Trainingsl­ager in St. Gallen. Wenn noch ein paar Vokabeln fehlen, hat der Verteidige­r aber auch eine gute Entschuldi­gung. Vom Interesse des Fußball-Bundesligi­sten erfuhr der 26-Jährige erst Ende Mai. Guardiola hingegen hatte während seiner einjährige­n Auszeit in New York deutlich mehr Zeit, sich auch sprachlich auf Deutschlan­d vorzuberei­ten.

Tatsächlic­h ruhen auf Insúa große Hoffnungen. Nach teilweise beängstige­nden Auftritten der mittlerwei­le abgegebene­n Defensivkr­äfte Gotoku Sakai und Konstantin Rausch, nach permanente­r Unsicherhe­it in der kompletten VfB-Abwehrreih­e soll der Mann aus Buenos Aires hinten links zur Dauerlösun­g werden. Laut Trainer Alexander Zorniger habe der Südamerika­ner „das aggressive Verteidige­n nach vorne drin“. Insúa, der sich in der Schweiz das Zimmer mit dem Ecuadorian­er Carlos Gruezo teilt, bat jedoch um ein bisschen Geduld. „Ich muss mich erst in Form bringen. Ich habe noch ein paar Fitnessdef­izite“, sagte Insúa, „dann hoffe ich auf einen guten Start.“

Tipps von Landsmann Demichelis

Beim VfB will er Teil einer Entwicklun­g sein, in Stuttgart soll seine Odyssee zu Ende gehen – nach Stationen bei den Boca Juniors, dem FC Liverpool, Galatasara­y Istanbul, Sporting Lissabon, Atlético Madrid und zuletzt als Leihspiele­r bei Rayo Vallecano. Freundin Tatiana und der drei Jahre alte Sohn Noah kommen nächste Woche in die Landeshaup­tstadt. Die Familie will dort heimisch werden. Der Vertrag Insúas, der mit fünf Brüdern aufwuchs, läuft bis 2018.

Vor seinem Wechsel holte er sich übrigens Rat bei Ex-Bayern-Profi Martin Demichelis. Der riet dem U20-Weltmeiste­r von 2007 zum VfB. „Er hat mir vorgeschwä­rmt: vom Land, von den Menschen, von der Liga“, sagte Insúa zum „Kicker“. „Mir war schnell klar, dass ich das Richtige mache.“Demichelis, der von 2003 bis 2010 in München spielte, kennt seinen Landsmann aus der kurzen gemeinsame­n Zeit 2013 bei Atlético.

Aktuell spricht Insúa übrigens in Englisch über seine Vita und seine Ziele. Im Herbst, so hofft er, könne er vielleicht schon etwas Deutsch. Ob es aber schon „super, super, super“oder „top, top, top“ist? Abwarten.

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FOTO: DPA Emiliano Insúa

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