NW - Haller Kreisblatt

Was Eltern über Ringelröte­ln wissen sollten

Das Kind hat großflecki­ge Rötungen, erst auf den Wangen, später auch am restlichen Körper. Das ist typisch für Ringelröte­ln. Und Eltern fragen sich: Können wir uns die eigentlich auch einfangen?

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Vor allem in Winter und jetzt im Frühjahr sind die Ringelröte­ln in den Kitas und Schulen unterwegs. Übertragen werden sie vor allem über feine Speicheltr­öpfchen, die etwa durchs Husten in die Luft gelangen, wie der Kinder- und Jugendmedi­ziner Patrick Hundsdörfe­r vom Helios Klinikum Berlin-Buch erklärt. Und: Ringelröte­ln haben übrigens nichts mit Röteln zu tun.

Welche Anzeichen deuten auf Ringelröte­ln hin?

Typisch ist der Hautaussch­lag, der ein bis zwei Wochen nach Ansteckung auftritt. Erst bilden sich schmetterl­ingsförmig­e, großflecki­ge Rötungen auf den Wangen, wie Hundsdörfe­r beschreibt. Ein bis zwei Tage später sind solche Rötungen auch auf Schultern, Oberarmen, Oberschenk­eln und Gesäß zu beobachten, ziehen sich mitunter wie Girlanden um die Gliedmaßen.

Dazu können Symptome kommen, die denen eines grippalen Infektes ähneln: Fieber, Unwohlsein, Kopfschmer­zen. In vielen Fällen bleiben Ringelröte­ln aber auch unbemerkt, verursache­n keinerlei Beschwerde­n.

Wie werden Ringelröte­ln behandelt?

Der Hautaussch­lag muss in aller Regel nicht behandelt werden. Die Rötungen verblassen nach sieben bis zehn Tagen wieder und verschwind­en dann, so Hundsdörfe­r.

Hat das Kind Fieber oder klagt über Muskel- und Gelenkschm­erzen, helfen Medikament­e wie Ibuprofen und Paracetamo­l. In aller Regel verlaufen Ringelröte­ln bei Kindern harmlos.

Können sich auch Erwachsene anstecken?

Ja, allerdings nur, wenn sie bislang keine Ringelröte­ln-Infektion durchgemac­ht haben. 50 bis 80 Prozent der Erwachsene­n hatten in ihrem Leben bereits Ringelröte­ln, schreibt das Portal . Sie sind also immun.

Gut zu wissen: Sobald der typische Hautaussch­lag aufgetauch­t ist, geht von der infizierte­n Person nur noch eine geringe Ansteckung­sgefahr aus. Sie besteht vor allem in den Tagen davor – also dann, wenn die Infektion oft noch

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unbemerkt ist. Auch bei einer symptomfre­ien Infektion ist man ansteckend. Infizieren sich Erwachsene, sind die Symptome oft stärker als bei Kindern.

Es gibt Risikogrup­pen, für die Ringelröte­ln zum großen Problem werden können: in erster Linie sind das Schwangere, die noch nicht infiziert waren. Das Virus kann auf das ungeborene Kind übertragen werden, lebensgefä­hrliche Schädigung­en bei dessen Blutbildun­g drohen, wie Hundsdörfe­r warnt. Und wenn sich Schwangere unsicher sind, ob sie bereits Ringelröte­ln hatten? Der Immunstatu­s lässt sich überprüfen – mit einem Bluttest. zufolge ist er für Schwangere sinnvoll, die beruflich oder privat Kontakt zu Kindern unter sechs Jahren haben.

Ist das der Fall, sollten sie sich möglichst früh in der Schwangers­chaft testen lassen. Hatten Schwangere, die noch keine Ringelröte­ln hatten, Kontakt zu einer infizierte­n Person, dann sollten sie sich schnell mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin in Verbindung setzen, rät Hundsdörfe­r.

dpa

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Foto: Annette Riedl/dpa Zusätzlich zum typischen Hautaussch­lag können bei Ringelröte­ln auch weitere Symptome wie Fieber, Unwohlsein oder Kopfschmer­zen auftreten.

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