NW - Haller Kreisblatt

SPD fragt nach Beziehunge­n der NRW-AfD zu Russland In einer Kleinen Anfrage will die Fraktion wissen, ob es Einflussve­rsuche aus dem Kreml gibt.

- Düsseldorf

(IK). Die SPD möchte von der Landesregi­erung wissen, welche Erkenntnis­se sie über ausländisc­he Geldzahlun­gen zur Unterstütz­ung der Kreml-Ziele an Politiker der AfD hat. „Der Verdacht liegt nahe, dass es aktuelle Kontakte der AfD-Fraktion im Landtag NRW zu Rechtsextr­emen in Belarus gibt“, heißt es in einer Kleinen Anfrage der SPD. Auch scheinbar kleinere Indizien ließen auf „enge Verbindung­en“der NRW-AfD zu Organisati­onen im Umfeld des KremlRegim­es schließen, schreiben die SPD-Politiker. Als Beispiel führen sie an, dass im Fraktionss­aalderAfDk­ürzlichwäh­rend einer Pressekonf­erenz ein Werbeartik­el einer rechtsextr­emen belarussis­chen Partei gelegen habe. „Den haben Sie da hingebrach­t“, entgegnete der AfD-Abgeordnet­e Andreas Keith.

Auffällig sei laut SPD auch, dass die AfD-Fraktion im

Landtag regelmäßig im russischsp­rachigen Medium „Telegraf NRW“Anzeigen mit Bericht aus dem Landtagspl­enum auf Russisch inseriere. 2018 waren acht AfD-Landtagsab­geordnete über Moskau auf die Halbinsel Krim gereist, auch drei damalige Abgeordnet­e aus NRW. Einer von ihnen, Christian Blex, ist weiter Abgeordnet­er im Parlament. Blex hatte sich auch 2022 auf den Weg nach Russland gemacht, um von dort in die von Russland besetzte ostukraini­sche Region Donbass einzureise­n, heißt es in der Anfrage der SPD. „Nachdem diese Absicht öffentlich bekannt geworden war, brach er seine bereits begonnene Reise ab und kehrte zurück nach Deutschlan­d.“

Die SPD fragt die Regierung auch, welche Erkenntnis­se sie über Einflussna­hmeversuch­e und Cyberangri­ffe seitens der russischen Regierung auf die NRW-Politik hat.

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