Wolff-Gerüchte heizen Kracher in der Königsklasse an
Magdeburg trifft auf den deutschen Nationaltorwart, der als Neuzugang des SCM gehandelt wird.
Kielce (dpa). Das Getuschel über die derzeit heißeste Personalie im Handball-Kosmos überstrahlt den Kampf um die Final-4-Tickets in der Königsklasse. Vor der Endspiel-Neuauflage zwischen Titelverteidiger SC Magdeburg und dem polnischen Topclub KS Kielce im Viertelfinale der Champions League gibt es seit Tagen nur ein Thema: Kehrt Nationaltorwart Andreas Wolff im Sommer in die Bundesliga zurück?
Der 33 Jahre alte Weltklasse-Torhüter, der seit 2019 in Kielce sein Geld verdient, soll sich Gerüchten zufolge mit den Magdeburgern bereits über einen Wechsel am Saisonende einig sein. SCM-Trainer Bennet Wiegert wollte das vor dem Hinspiel am Mittwoch (18.45 Uhr) in Polen weder bestätigen noch dementieren. „Es ist toll, dass der SC Magdeburg mit so tollen Spielern in Verbindung gebracht wird“, kommentierte er die Spekulationen.
Magdeburgs Stammtorhüter Nikola Portner ist derzeit wegen einer positiven Dopingprobe suspendiert. Portner bestreitet zwar eine wissentliche Einnahme, dennoch droht ihm eine mehrjährige Sperre. Sollte es dazu kommen, hätte der Pokalsieger auf der TorwartPosition akuten Handlungsbedarf. Wolff seinerseits hat eine Rückkehr nach Deutschland trotz eines bis 2028 gültigen Vertrages in Kielce nie ausgeschlossen. Wiegert schiebt das Thema beiseite. „Wir haben so viel vor uns, so viele Spiele“, mahnte der Erfolgstrainer. Gänzlich ausblenden kann Wiegert die Personalie Wolff jedoch nicht. Denn wie es der Zufall will, kreuzen sich die Wege des Bundesliga-Spitzenreiters und des besten Keepers der WM 2023 und EM 2024 ausgerechnet jetzt in der Königsklasse. Und da haben beide Großes vor. Der SCM will seinen Titel verteidigen, Wolff im dritten Anlauf mit Kielce endlich den Pott holen. „Ich denke, das ist nicht unrealistisch mit unserer Mannschaft“, sagte der deutsche Nationaltorhüter vor einiger Zeit über seine Ambitionen mit dem polnischen Serienmeister.
Im vorjährigen Finale hatte sich der SCM in der Verlängerung mit 30:29 durchgesetzt. Es war das zweite Endspiel-Trauma nacheinander für Wolff, der schon 2022 durch eine Niederlage im Siebenmeterwerfen gegen den FC Barcelona den ersehnten Triumph verpasst hatte. Nun geht es schon im Viertelfinale gegen die derzeit vielleicht beste Mannschaft der Welt.
Die Club-WM und den DHB-Pokal hat Magdeburg in dieser Saison bereits gewonnen, in der Meisterschaft ist man als Tabellenführer auf Titelkurs – trotz der zuletzt zahlreichen Schlagzeilen rund um den Verein. Das Ziel in der Champions League heißt Köln, wo am 8./9. Juni das Finalturnier steigt. Davon träumt auch der THW Kiel, für den es in der Königsklasse um die letzte Titelchance dieser Saison geht. Der deutsche Rekordmeister spielt sein Viertelfinalhinspiel zwei Stunden später als Magdeburg in Montpellier.