UWG-Mitglieder beschließen das Ende
18 Männer und Frauen engagieren sich noch in dem Verein. Zu wenige, um wirklich etwas bewegen zu können.
(BNO). Bundesweit scheint die Parteienlandschaft immer größer zu werden. In Steinhagen wird sie kleiner. Seit Freitag ist es offiziell: Die UWG löst sich auf. 18 Mitglieder zählt der Verein noch offiziell. Gerade einmal vier von ihnen kamen ins Heimathaus, um nach 45 Jahren die Bewegung zu Grabe zu tragen.
Die UWG hatte in Steinhagen schon deutlich bessere Zeiten. 1979 holte sie bei der KommunalwahlausdemStand 17,9 Prozent der Stimmen, war mit sieben Mitgliedern im Rat vertreten. Im Laufe der Jahre nahm die Zustimmung bei den Wählern aber immer mehr ab.
2009 landete die UWG bei gerade einmal 6,6 Prozent der Stimmen. 2014 gelang es ihr nicht mehr, für alle Wahlkreise Kandidatinnen und Kandidaten aufzustellen.
Seit 2019 hat die UWG wieder eine Stimme im Rat. Dies aber auch nur, weil Kai Funke von der CDU zur UWG wechselte und sein Mandat mit dem Verein im Rücken quasi mitnahm. „Es ist eben ein personengebundenes Mandat“, so Funke, der auch den UWGVorsitz übernahm.
2021 bildete die UWG mit
„Die Partei“eine Fraktion. Bis zum Streit um die Gedenkstätte Stalag 326, der im Oktober vergangenen Jahres zur Auflösung der Fraktion führte, sei die Zusammenarbeit mit der Satirepartei immer gut gewesen. „Wir hatten das Glück, an den realpolitischen Flügel zu geraten“, so Kai Funke.
In den vergangenen Jahren hat sich der Vorstand aktiv um Nachwuchs bemüht. „Es herrscht Politikverdrossenheit“, berichtete Jörg Funke. „Viele haben den Eindruck, nichts bewegen zu können.“Ein Gefühl, das der Vize-Vorsitzende in Teilen nachvollziehen kann. „Es war sehr schwer, uns gegen die Mehrheit mit unseren Anträgen durchzusetzen“, so Jörg Funke.
Die UWG in Steinhagen löst sich offiziell am 31. Dezember 2025 auf. „Wer mich kennt, weiß, dass ich die Hände bis dahin nicht in den Schoß lege. Wir werden bestimmt noch den einen oder anderen Antrag stellen“, so Funke.
Geld, das Ende 2025 noch auf dem UWG-Konto ist, soll an gemeinnützige Zwecke in Steinhagen gehen. „So viel wird es nicht sein. Wir sind ja keine Partei, sondern ein Verein“, so Kassiererin Brigitte Westmeyer.