Zum letzten Mal den Iltis auf dem Arm
Altförster Aloys Tenkhoff gibt die pädagogische Leitung der Waldspaziergänge ab. Kindern den Wald erklären werden künftig Christin Gerdkamp und Kim Strothmann.
(ehu). Mehr als zehn Jahre lang hat der ehemalige Förster Aloys Tenkhoff Kindern den Wald näher gebracht. Denn seit seiner Pensionierung 2007 führte er Spaziergänger und Spaziergängerinnen, meist aber Schulklassen oder Ferienspielkinder, im Ehrenamt durch den Steinhauser Wald, der direkt vor seiner Haustür liegt.
Während der Ferienspiele spazierte er an zwei Terminen mit jeweils bis zu zwölf Kindern durch den Wald. Jetzt gibt der 76-Jährige sein Ehrenamt ab: „Ich werde dieses Jahr 77 –soGottwill.Damussichnicht mehr als Opa mit Kindern durch den Wald rennen. Das machen besser jüngere Leute“, sagt Aloys Tenkhoff.
SeineNachfolgerhatderHegering in Halle schnell gefunden, der als Naturpädagogik für Kinder seit Jahren eine rollende Waldschule betreibt: Christin Gerdkamp und Kim Strothmann besitzen ebenfalls den Jagdschein – im Volksmund das grüne Abitur. Die zwei Jungjäger werden künftig die Waldspaziergänge gemeinsam leiten. „Es ist einfach schön, mit Kindern zu arbeiten“, sagt Christin Gerdkamp, die im Hegering als Obfrau für den „Lernort Natur“ für die Vermittlung des JägerWissens zuständig ist.
Beiden künftigen Ferien spielen können Christin Gerd kampundK im St roth mann auf die Sammlung präparierter Tiere von Aloys Tenkhoff zurückgreifen. Präparierte Tiere dienten dem passionierten Jäger als lebensnahes Anschauungsmaterial. Ein ausgestopfter Dachs, Fasan oder Iltis legte er anpassenden Stellen ab, so dass die Kinder die Tiere selbst entdecken und sogar anfassen konnten.
So lernten sie, dass ein Dachs sich immer watschelnd fortbewegt und dass ein Eichhörnchen einen Baumstamm in Kreisen erklimmt. Auch das „Warum“konnte Tenkhoff ihnen erklären: Der Dachs etwa watschelt, weil er mit breitem Hinterteil auf kurzen Beinen steht; das Eichhörnchen klettert kreiselnd, weil es damit seinen Fressfeinden das Beutegreifen erschwert.
Die Organisatorin der Ferienspiele, Wibke May, dankte Tenkhoff für sein „großes Engagement“: „Es war immer toll, wenn die Kinder seine Tiere entdeckten. Schon hatte man einen Anlaufpunkt.“Der genaue Zeitpunkt der zwei künftigen Waldspaziergänge steht indes noch nicht fest.