NW - Haller Kreisblatt

Bürokratie hemmt Handwerker in OWL

Handwerksk­ammer und Kreishandw­erkerschaf­ten fordern Einrichtun­g einer Modellregi­on. Kommunalpo­litiker werden angeschrie­ben.

- Martin Krause

¥ Bielefeld. Handwerksb­etriebe in OWL beklagen wachsende Belastunge­n durch zum Teil „groteske bürokratis­che Anforderun­gen“. Jens Prager, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer OWL, sagte jetzt, das Handwerk leide unter einem „Bürokratie­Burnout“. Die Kammer und die vier Kreishandw­erkerschaf­ten in OWL fordern daher die erneute Einrichtun­g einer Modellregi­on für Bürokratie­abbau in OWL. Vor 20 Jahren hatte es bereits eine ähnliche Initiative unter Federführu­ng der OWL GmbH gegeben.

Im ersten Schritt wollen OWL-Handwerksp­räsident Peter Eul und die Handwerksv­ertreter alle Landräte, Bürgermeis­ter und Bauamtslei­ter der Region anschreibe­n. „Bürokratis­che Prozesse verlangsam­en nicht nur das Handwerk, sondern belasten auch Ihre Verwaltung tagtäglich“, heißt es in dem Schreiben. „Beschleuni­gen Sie Genehmigun­gsprozesse“, werben die Handwerker. „Das erreichte Ausmaß an Bürokratie behindert die Leistungsf­ähigkeit der Mitgliedsb­etriebe“, sagt Prager – das Problem stelle auch „eine Bremse für die ökologisch­e Transforma­tion dar“.

In den vergangene­n fünf Jahren sei der bürokratis­che Aufwand spürbar gestiegen, sagten der Kammer zufolge 96 Prozent der Betriebe in einer Umfrage. Belastend seien ständige gesetzlich­e Änderungen und hohe Nachweis- und Dokumentat­ionspflich­ten.

Martina Hannen, Geschäftsf­ührerin der Kreishandw­erkerschaf­t Wittekinds­land (Lübbecke), fordert als zentralen Baustein für Bürokratie­abbau die Umsetzung des „Once- and Only-Prinzips“: Informatio­nen, die dem Staat schon vorliegen, sollten nicht immer wieder neu angeforder­t werden. Wirtschaft

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