Bürokratie hemmt Handwerker in OWL
Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften fordern Einrichtung einer Modellregion. Kommunalpolitiker werden angeschrieben.
¥ Bielefeld. Handwerksbetriebe in OWL beklagen wachsende Belastungen durch zum Teil „groteske bürokratische Anforderungen“. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, sagte jetzt, das Handwerk leide unter einem „BürokratieBurnout“. Die Kammer und die vier Kreishandwerkerschaften in OWL fordern daher die erneute Einrichtung einer Modellregion für Bürokratieabbau in OWL. Vor 20 Jahren hatte es bereits eine ähnliche Initiative unter Federführung der OWL GmbH gegeben.
Im ersten Schritt wollen OWL-Handwerkspräsident Peter Eul und die Handwerksvertreter alle Landräte, Bürgermeister und Bauamtsleiter der Region anschreiben. „Bürokratische Prozesse verlangsamen nicht nur das Handwerk, sondern belasten auch Ihre Verwaltung tagtäglich“, heißt es in dem Schreiben. „Beschleunigen Sie Genehmigungsprozesse“, werben die Handwerker. „Das erreichte Ausmaß an Bürokratie behindert die Leistungsfähigkeit der Mitgliedsbetriebe“, sagt Prager – das Problem stelle auch „eine Bremse für die ökologische Transformation dar“.
In den vergangenen fünf Jahren sei der bürokratische Aufwand spürbar gestiegen, sagten der Kammer zufolge 96 Prozent der Betriebe in einer Umfrage. Belastend seien ständige gesetzliche Änderungen und hohe Nachweis- und Dokumentationspflichten.
Martina Hannen, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland (Lübbecke), fordert als zentralen Baustein für Bürokratieabbau die Umsetzung des „Once- and Only-Prinzips“: Informationen, die dem Staat schon vorliegen, sollten nicht immer wieder neu angefordert werden. Wirtschaft