Gesunde Spiele: Leitlinien für Fußball-EM und Olympische Spiele
Da die Fußball-Europameisterscha und die Olympischen Spiele in diesem Sommer Millionen von Touristen aus dem In- und Ausland anlocken wer‐ den, hat eine europäische Gesund‐ heitsagentur einen Leitfaden heraus‐ gegeben, mit dem Gesundheitsrisiken durch Massenbesuche vermieden werden sollen.
Die Fußball-Europameisterscha 2024 hat am Freitag (14. Juni) in Deutschland begonnen und wird bis zum 14. Juli dauern, wenn die beiden verbliebenen Mannscha en das End‐ spiel in Berlin bestreiten werden. In diesem Monat werden Zig-Tausende von Fußballfans quer durch das Land reisen, um die Spiele in zehn ausge‐ wählten Austragungsstädten zu besu‐ chen.
Nach Angaben der UEFA wurden über zwei Millionen Eintrittskarten an
Fans aus 190 Ländern verkau .
Gesundheitsrisiko Olympia
Frankreich, der andere große Gastge‐ ber des Sommers, erwartet mehr als 15 Millionen Besucher während der Olympischen und Paralympischen Spiele, die vom 26. Juli bis zum 8. September stattfinden werden.
Zur Vorbereitung auf diese Mas‐ senveranstaltungen hat das Europäi‐ sche Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) Empfehlungen für die Gesundheitsbe‐ hörden herausgegeben, um sich auf mögliche Risiken vorzubereiten.
Das ECDC definiert Veranstaltun‐ gen, bei denen "die Zahl der Teilneh‐ mer ausreicht, um die Planungs- und Reaktionsressourcen der Gemeinde, Stadt oder Nation, die die Veranstal‐ tung ausrichtet, zu überfordern", als Massenveranstaltungen und warnt davor, dass sie die nationalen Behör‐ den der veranstaltenden Länder vor eine Reihe von Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit stellen, da die Teilnehmer aus vielen Ländern kommen und o große Men‐ schenmengen anwesend sind.
In den Empfehlungen werden mehrere Faktoren genannt, die das Risiko einer Gefährdung der öffentli‐ chen Gesundheit erhöhen können, z. B. die Übertragung eingeschleppter Infektionskrankheiten, die Zunahme gefährdeter Personen, der Verkauf von Lebensmitteln und Getränken durch Straßenverkäufer, verstärkte Risikoverhaltensweisen wie Alkoholund Drogenkonsum und der Druck auf die Gesundheitssysteme.
Covid scheint fast vergessen
Um eine übermäßige Arbeitsbelas‐ tung der nationalen Gesundheitsbe‐
hörden zu vermeiden, beginnen die Vorbereitungen für Massenveranstal‐ tungen in der Regel zwei oder mehr Jahre vor dem Ereignis.
Das ECDC empfahl, dass die Hauptstrategie für den öffentlichen
Gesundheitssektor darin bestehen sollte, die bestehenden Überwa‐ chungssysteme zu verstärken und die Entwicklung völlig neuer Systeme für
die Veranstaltungen zu vermeiden.
Der Agentur zufolge sollte die Ver‐ besserung der Überwachungskapazi‐ täten die Digitalisierung regelmäßiger epidemiologischer Berichte und Be‐ drohungsberichte, die Verstärkung der Testsysteme für durch Lebensmit‐ tel und Wasser übertragbare Krank‐ heiten sowie die Verbesserung der Vektorüberwachung und der Belüf‐ tung in überfüllten Räumen umfas‐ sen.
Zu den Empfehlungen gehören die Information der Öffentlichkeit bei Ver‐ anstaltungen über die erforderlichen Impfstoffe, allgemeine Hygieneregeln, einschließlich Händewaschen und an‐ gemessener Umgang mit Lebensmit‐ teln, sowie Schutzmaßnahmen gegen extreme Wetterbedingungen und In‐ sekten.
Weitere Anweisungen beziehen sich auf den Konsum von Alkohol und Drogen sowie auf Hinweise zu siche‐ ren Sexualpraktiken.
Zu den früheren Fällen von Krank‐ heitsausbrüchen im Zusammenhang mit Massenveranstaltungen gehören Fälle von Legionärskrankheit - einer schweren Lungenentzündung - in Edinburgh vor den Olympischen Spie‐ len 2012 in London und ein kürzlich aufgetretener Botulismus-Ausbruch in Frankreich während der RugbyWeltmeisterscha
2023.
Das ECDC merkte jedoch an, dass es in den meisten Fällen schwierig sein kann, festzustellen, ob ein Aus‐ bruch, der in zeitlichem Zusammen‐ hang mit einer Massenveranstaltung au ritt, auch ohne diese stattgefun‐ den hätte.