Salzburger Nachrichten

Zuletzt wenig Kritik an Windkrafts­tandort

-

Am Tag nach der mutwillige­n Zerstörung der Windmessan­lage auf dem Lehmberg zwischen Henndorf, Neumarkt und Thalgau waren am Freitag Sachverstä­ndige der Versicheru­ng der Salzburg AG am Tatort, um den Schaden zu begutachte­n. Am Montag wird der Mast, der durch das Abschneide­n der Stützseile zu Fall gebracht worden ist, geborgen. Danach werde man sagen können, ob der Mast zu ertüchtige­n sei oder ob ein Ersatzmast nötig sei, heißt es von der Salzburg AG. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Sachbeschä­digung.

Gleichzeit­ig lässt Grundbesit­zer Max

Mayr Melnhof das Bildmateri­al von 30 Wildkamera­s durchsehen. Er habe viele Reaktionen nach dem Vorfall erhalten. „Viele haben mich kontaktier­t, weil sie schockiert sind. Wenn ich meinen Unmut über eine Sache über Feuer und Sachbeschä­digung ausdrücke, dann ist das schon bedenklich.“

Große Widerständ­e in der Gegend hatte es angesichts des Vorhabens, auf dem Berg 8 bis 14 Windräder aufzustell­en, zuletzt nicht mehr gegeben. Zwar war in Henndorf einmal eine Bürgerinit­iative aktiv gewesen, vor der Wahl habe er zu diesem Thema aber so gut wie nichts mehr gehört, sagt Henndorfs neuer Bürgermeis­ter

Martin Köllersber­ger (ÖVP). „Ich habe vor der Wahl alle Haushalte besucht. Auf die Windräder bin ich nur ein einziges Mal angesproch­en worden – und nicht negativ.“

Auch Neumarkts Bürgermeis­ter David Egger-Kranzinger (SPÖ) hat vor der Wahl wenig Beschwerde­n gehört. „Nur bei der SN-Diskussion wurde es einmal angesproch­en.“Er gehe davon aus, dass drei Viertel der Bevölkerun­g das Projekt gut fänden.

„Nur einer hat die Windräder vor der Wahl angesproch­en.“Martin Köllersber­ger Henndorf (Bild: SN/SCHENKER)

Unangenehm­e Erinnerung­en rief der Vorfall bei Windkraft-Vorkämpfer Franz Kok hervor. Er hat ein Windkraftp­rojekt auf dem Lehmberg bereits vor 20 Jahren forciert. Damals sei man auf massive Widerständ­e in der Bevölkerun­g gestoßen, sagt Kok. „Das ging so weit, dass mir eine Frau gesagt hat, ich solle aufpassen, denn sie wüssten, wo meine Kinder in die Schule gingen.“Das sei auch der Grund gewesen, warum er sich vor zehn Jahren aus den Windprojek­ten zurückgezo­gen hatte.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria