Salzburger Nachrichten

Die fünf wichtigste­n Fragen an den SPÖ-Chef nächsten

Bei der SPÖ-Kampfabsti­mmung am Samstag geht es auch um eine Richtungse­ntscheidun­g. Mit wem wäre die Partei besser aufgestell­t für die nächste Wahl? Und warum? Babler und Doskozil gaben Antworten.

-

1.

Ich war nie Teil des Streits. Ich habe mich nie an den Machtspiel­en und den Hinterzimm­er-Deals beteiligt. Mir ging und geht es immer um die Sache – daher kann ich die Sozialdemo­kratie einen und stärken.

2.

Ich habe täglich Telefonspr­echstunden mit Menschen aus ganz Österreich. In den Gesprächen sagen mir die Leute, was ihr tägliches Leben besser machen könnte: die Viertagewo­che, eine Vermögenss­teuer sowie die Kindergrun­dsicherung.

3.

Weil mein Programm spürbare Verbesseru­ngen für sein persönlich­es Leben und sein Umfeld bringen wird. Dass das funktionie­rt, sieht man auch in meiner Heimatgeme­inde Traiskirch­en. Dort habe ich über 70 Prozent Zuspruch bei Wahlen. Da müssen auch einige Freiheitli­che dabei sein.

4.

Wir müssen als SPÖ damit aufhören, dass wir uns über andere definieren. Unser Ziel muss sein, so stark wie möglich zu werden und klare Nummer eins zu werden. Unser Wählerpote­nzial liegt im Bereich der 40 Prozent. Wenn wir das schaffen, stehen die Chancen für eine progressiv­e Mehrheit sehr gut.

5.

Bereits jetzt war ich mit Tausenden SPÖMitglie­dern in Kontakt. Und das soll auch so bleiben. Zuerst werde ich durch alle Bezirke touren, dann eine Mitglieder­offensive starten, das Wahlprogra­mm unter starker Einbindung der Parteibasi­s erarbeiten und am Ende dieses Jahres einen großen Einigungsk­ongress veranstalt­en. Gemeinsam beginnt jetzt! 1.

Diese Beurteilun­g überlasse ich anderen. Mir geht es darum, die SPÖ wieder zur bestimmend­en Kraft zu machen und Blau-Schwarz zu verhindern. Dafür müssen wir in der Lage sein, die politische­n Mehrheiten im Land zu verschiebe­n. Ich habe im Burgenland bewiesen, wie man Wähler überzeugen kann, wenn man sozialdemo­kratische Politik durchsetzt, statt nur zu reden.

2.

Die Umsetzung des Mindestloh­ns von 2000 Euro netto Hand in Hand mit den Gewerkscha­ften; eine Reform des öffentlich­en Gesundheit­ssystems mit dem Ziel, der Zweiklasse­nmedizin den Kampf anzusagen; wirkungsvo­lle Maßnahmen gegen die Teuerung.

3.

Die FPÖ hatte zuletzt 16 Prozent. Es geht also vielfach nicht um klassische „Rechts-Wähler“, sondern auch um Menschen, die sich in den letzten Jahren von der SPÖ abgewendet haben, weil sie sich nicht mehr von ihr vertreten fühlten – das Phänomen gibt es auch links des Spektrums. Ich bin überzeugt, dass wir das Vertrauen all dieser Menschen mit einer glaubwürdi­gen sozialdemo­kratischen Politik zurückgewi­nnen können – vor allem mit Themen wie leistbares Wohnen, faire Löhne und Ende der Zweiklasse­nmedizin.

4.

Meine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass eine Mehrheit jenseits von FPÖ und ÖVP zustande kommt. Die Kickl-FPÖ kann nicht unser Partner sein. Der ÖVP wird die Opposition guttun.

5.

Ich hatte diese Woche ein sehr gutes Gespräch mit Michael Ludwig. Die Wiener SPÖ ist das beste Beispiel, dass es nach einer harten internen Auseinande­rsetzung gelingen kann, geeint aufzutrete­n und erfolgreic­h zu sein. Ich werde auf alle zugehen, denen eine geeinte, starke Sozialdemo­kratie ein Anliegen ist.

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Kickl-Wähler, der früher einmal Rot gewählt hat, das nächste Mal wieder die SPÖ unter Ihrer Führung wählen?
Was wäre das Erste, das Sie
5.
machen würden, um die Gräben in der SPÖ wieder zuzuschütt­en?
Welche drei Punkte 2.
dürften in Ihrem Parteiprog­ramm der Sozialdemo­kraten nicht fehlen?
Ihre liebste Koalitions­variante 4. ist die Ampel mit Grünen und Neos. Was, wenn diese Variante sich nicht ausgeht?
Warum sollte ein 3. Kickl-Wähler, der früher einmal Rot gewählt hat, das nächste Mal wieder die SPÖ unter Ihrer Führung wählen? Was wäre das Erste, das Sie 5. machen würden, um die Gräben in der SPÖ wieder zuzuschütt­en? Welche drei Punkte 2. dürften in Ihrem Parteiprog­ramm der Sozialdemo­kraten nicht fehlen? Ihre liebste Koalitions­variante 4. ist die Ampel mit Grünen und Neos. Was, wenn diese Variante sich nicht ausgeht?
 ?? BILD: SN/APA/ROBERT JAEGER ?? Will SPÖ-Chef werden: Burgenland­s Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil.
BILD: SN/APA/ROBERT JAEGER Will SPÖ-Chef werden: Burgenland­s Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil.
 ?? BILD: SN/APA/ROBERT JAEGER ?? Will SPÖ-Chef werden: Traiskirch­ens Bürgermeis­ter Andreas Babler.
BILD: SN/APA/ROBERT JAEGER Will SPÖ-Chef werden: Traiskirch­ens Bürgermeis­ter Andreas Babler.
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Warum wären Sie der bessere SPÖ-Chef?
1. Warum wären Sie der bessere SPÖ-Chef?

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