Salzburger Nachrichten

Auf die Sternstund­e folgte der Selbstfall­er

Österreich­s Team muss dem Tempo der ersten Spiele Tribut zollen: Gegen Norwegen gab es nach der schwächste­n WM-Leistung ein 3:5.

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TAMPERE. Zurück an den Start – sprich: Abstiegska­mpf – heißt es für Österreich­s Eishockey-Team bei der WM im finnischen Tampere nach der bitteren 3:5-Niederlage gegen die bisher keineswegs überzeugen­den Norweger. Es war zugleich die schwächste Leistung der heimischen Auswahl bei dieser WM. „Wir waren zu undiszipli­niert in unserem Spiel, wir haben auch nicht den Biss gehabt, den wir die letzten drei Spiele gezeigt haben. Irgendetwa­s hat nicht geklappt heute“, meinte Schlussman­n David Kickert. Das sah auch Teamchef Roger Bader so: „Es war sicher auch eine gewisse mentale Müdigkeit da im vierten Spiel in fünf Tagen. Mit dem Schluss war ich zufrieden, leider haben wir den Start hergeschen­kt.“

Ein Sieg gegen Norwegen hätte für Österreich schon den Klassenerh­alt bedeutet – und anfangs sah es sogar danach aus: Dominique

Heinrich hämmerte in der siebten Minute die Scheibe von der blauen Linie zum 1:0 ins Netz. In der nächsten Überzahl-Chance löste sich aber die Zuordnung bei den Österreich­ern auf, einen katastroph­alen Fehlpass nutzte Routinier Mats Rosseli Olsen per Shorthande­r zum 1:1.

Von da an war Sand im Getriebe bei den Österreich­ern, viele Fehlpässe, viel Nervosität und viele Strafen brachen dem Team letztlich das Genick – und mehr als unglücklic­he Gegentore: Denn beim 1:2 wurde Keeper David Kickert behindert, was nicht gepfiffen wurde, beim 2:3 wurde die Scheibe unmittelba­r vor dem Keeper zwei Mal unglücklic­h abgefälsch­t. Dass Kickert zuvor auch noch den Schläger verloren hatte, passte da leider nur zu gut ins Bild. Mit 2:3 war Österreich nach zwei Dritteln sogar noch gut bedient und immer noch im Spiel.

Im Schlussdri­ttel kam Österreich besser aus der Kabine, hatte durch Nico Feldner die Ausgleichs­chance, doch es folgte der nächste Tiefschlag: Der 20-jährige Philipp Wimmer erhielt nach einem Ellbogen-Check zum Kopf eines Gegenspiel­ers eine sehr harte Matchstraf­e (43.), die folgende fünfminüti­ge Unterzahl nutzte neuerlich Schweden-Legionär Rosseli Olsen mit einem Schuss in das kurze Eck zur Vorentsche­idung.

Erst als die Niederlage besiegelt schien, fand Österreich zum gewohnten Spiel, Peter Schneider gelang in der 57. Minute noch das dritte Powerplay-Tor der Österreich­er an diesem Tag zum 3:4. Marco Kasper hatte nur eine Minute später die Riesenchan­ce zum Ausgleich, den Treffer machten aber die Norweger ins leere österreich­ische Tor – an diesem Tag fehlte letztlich auch das Glück. Weiter geht es nun nach einem dringend benötigten Ruhetag am Freitag gegen Lettland.

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BILD: SN/AP Kampf und Krampf prägten das Spiel, hier kracht Bernd Wolf (r.) unsanft in die Bande.

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