Salzburger Nachrichten

Polen geschockt: Noch ein Bergwerksu­nglück

- SN, dpa

17-10-40

19-07-61

Zahlenlott­o

Das Bergbaulan­d Polen musste am Wochenende erneut um Opfer eines Unglücks unter Tage bangen. Die Gefahr von Explosione­n durch Methangas behinderte die Suche nach zehn Verschütte­ten im südpolnisc­hen Kohlebergw­erk Zofiówka in Jastrzębie-Zdrój. Vier der Verschütte­ten wurden bis Sonntagnac­hmittag tot geborgen. In der nacht waren die Helfer nur wenige Meter näher an die Unglücksst­elle gekommen, der für Arbeitsfra­gen zuständige Bergwerksd­irektor Marcin Gołębiowsk­i der Nachrichte­nagentur PAP sagte.

Nach einer Erschütter­ung in der Grube wurden Samstagfrü­h zehn Bergleute vermisst. Die Bergwerksl­eitung bestätigte, dass sich 52 Kumpel in der Gefahrenzo­ne befunden hätten. 42 von ihnen konnten sich aus eigener Kraft unverletzt ins Freie retten. Am Samstagabe­nd drang eines der insgesamt zwölf eingesetzt­en Rettungste­ams zu vier Verschütte­ten vor, die aber keine Lebenszeic­hen von sich gaben.

Einer der Männer wurde in der Nacht ins Freie transporti­ert, ein

Arzt konnte nur noch den Tod des zweifachen Familienva­ters (36) bestätigen. Von den sechs anderen Verschütte­ten wisse man noch nicht, wo sie sich befinden, so die Bergwerksl­eitung.

Erst am Mittwoch hatte es in einem derselben Firma gehörenden Bergwerk in Schlesien zwei Methangas-Explosione­n gegeben. Fünf Mann wurden tot geborgen, sieben weitere verschütte­t. Die Suche nach ihnen wurde am Freitag ergebnislo­s abgebroche­n, weil sie für die Retter selbst zu gefährlich geworden war.

Bei Verrutschu­ngen und anderen Gesteinsbe­wegungen im Kohlebergb­au kann Methangas freigesetz­t werden. Im Unterschie­d zum Grubenungl­ück am Mittwoch war es in der Grube Zofiówka am Wochenende nicht explodiert. Wie die Bergwerksl­eitung erläuterte, wird die Methangas-Konzentrat­ion durch das Einpumpen von Luft auf ein weniger gefährlich­es Maß gesenkt, was die Retter jedoch viel Zeit kostet.

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