Bestes WM-Resultat zum Karriereabschluss
Severin Kiefer und Miriam Ziegler verabschiedeten sich mit Platz sieben von der großen Bühne. Verletzung und Corona ließen beide bangen.
EISKUNSTLAUF
SALZBURG. Neun Jahre lang haben Severin Kiefer und Miriam Ziegler gemeinsam den österreichischen Eiskunstlaufsport geprägt. Drei Mal nahmen sie zusammen an den Olympischen Spielen teil, 14 Mal vertraten sie ihre Heimat bei Welt- und Europameisterschaften. Bei der WM in Montpellier verabschiedeten sich die Burgenländerin und der Salzburger nun von der internationalen Bühne. Mit Platz sieben fuhren sie dabei das beste WMErgebnis ihre Karriere ein.
„Es war ein sehr schönes Ende, auch wenn wir nicht unsere allerbeste Leistung gezeigt haben. Die Atmosphäre hier war aber einfach toll. Alle Läufer haben sich gefreut, endlich wieder vor Publikum laufen zu können“, erzählt Kiefer. Nach ihrem letzten Auftritt begossen sie gemeinsam mit befreundeten Paaren ihren Abschied. „Eric Radford, der Bronze mit seiner Partnerin gewonnen hat, ließ sogar eine Flasche Champagner springen“, verrät der 31-jährige Salzburger.
Dass die gemeinsame Karriere heuer enden würde, war eigentlich von Beginn an klar gewesen. „In unserem Sport rechnen wir wegen Olympia in Vier-JahresRhythmen,
deshalb hatten wir immer 2022 im Visier“, sagt Kiefer. Entsprechend groß war der Schock, als er sich Anfang des Jahres bei einem Trainingssturz vor der EM in Tallin einen Bruch des Kahnbeins zuzog. Doch die Ärzte in Salzburg machten ihm Mut, dass ein Start in Peking möglich sein werde.
„Ich habe ihnen da hundertprozentig vertraut, auch wenn ein wenig Zweckoptimismus dabei war“, gesteht Kiefer. Das zweite Problem war die Angst vor einer Coronainfektion. „Wir sind da absolut auf Nummer sicher gegangen und eigentlich nur mehr zwischen Wohnung und Eishalle gependelt. Mental war das extrem schwierig. Meine Telefonrechnung war dann auch entsprechend hoch“, gesteht der Salzburger.
Dem Eiskunstlauf wollen beide weiterhin erhalten bleiben. „Wir haben ja beide viel Erfahrung gesammelt und lieben diesen Sport“, sagt Kiefer. Einen schönsten Moment in der gemeinsamen Karriere zu benennen, fällt ihm schwer. „Es war eine so lange, erfolgreiche Zeit voller Höhepunkte. Das Schönste war, dass wir so viele tolle Leute kennenlernen durften.“