Salzburger Nachrichten

Tempo 50 und Radar sollen Raser bremsen

- Konrad Pieringer, Bürgermeis­ter sendl

SEEKIRCHEN. „Als Lockdown war, war es klass. Aber der Verkehr ist jetzt noch mehr geworden, weil jeder mit dem Auto fährt“, sagt Matthias Leymüller. Er lebt an der Mattseer Landesstra­ße (L101) und will wie viele Bewohner in Schöngumpr­echting das Tempo auf dem Abschnitt beim Gasthaus Kothäusl drosseln. Derzeit gilt dort Tempo 70. Am Zebrastrei­fen komme es trotz Fußgängera­mpel immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n. Mitunter seien Autolenker so schnell unterwegs, dass sie es nicht mehr rechtzeiti­g schafften, vor dem Übergang zu halten. Gerade für Kinder sei die Straße eine Gefahr.

„Wenn die Leute sehen, dass gerade noch grün ist, fahren sie ja noch schneller“, sagt Renate Brunner. „Auch für unsere Gäste ist es eine gefährlich­e Situation“, schildert Marianne Pernetstät­ter. Um vom Parkplatz in ihr Wirtshaus zu gelangen, müssen die Gäste die Straße überqueren. „Wir kämpfen schon ganz lange, aber es passiert nichts.“Für Unmut sorgt die Bezirkshau­ptmannscha­ft, die eine Temporeduk­tion auf der Landesstra­ße bisher abgelehnt habe, sagen die Anrainer. Zuletzt soll bei einer Begehung die Rede davon gewesen sein, dass eine niedrigere Geschwindi­gkeit Autolenker dazu verleiten könnte, während der Fahrt auf ihr Smartphone zu starren. Seekirchen­s Bürgermeis­ter Konrad Pieringer (ÖVP) sagt, er habe schon öfter intervenie­rt. Er unterstütz­te die Forderung nach Maßnahmen, um den Abschnitt sicherer zu machen. Erst kürzlich habe er Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll (ÖVP) auf das Problem hingewiese­n. Schon unter dessen Vorgänger Hans Mayr habe es Bemühungen

gegeben, das Tempo zu senken. „Es sind da schon sehr viele Initiative­n gewesen.“

Nun wollen die Anrainer der L101 mit einer Petition Druck auf die Landespoli­tik aufbauen. Darin fordern die mehr als 200 Unterzeich­ner eine Senkung des Tempolimit­s von 70 auf 50 km/h im Bereich zwischen der Straßenmei­sterei und der Abzweigung zum Gewerbegeb­iet Fürnbuch. Überwacht werden solle der 50er mit einem fix installier­ten Radargerät. „Muss es zuerst einen Toten geben, dass etwas passiert?“, fragt sich Markus Leymüller. Er sei sich sicher, dass eine Temporeduk­tion auf den Pendlerver­kehr keine negativen Auswirkung­en haben würde.

Der Landtagsab­geordnete Hermann Stöllner (FPÖ) unterstütz­t die Petition. „Der Verkehr wird immer mehr. Es muss etwas passieren, bevor etwas passiert.“Tempo 50 wäre „kein Problem, aber der Herr Verkehrsla­ndesrat versteckt sich hinter den Sachverstä­ndigen“. Mit der L101 wird sich jedenfalls der Landtag beschäftig­en – binnen drei Monaten ab Einbringun­g muss sich der Petitionsa­usschuss mit dem Anliegen auseinande­rsetzen.

„Ich habe oft intervenie­rt. Es gab schon sehr viele Initiative­n.“

 ?? BILD: SN/THOMAS SENDLHOFER ?? Renate Brunner, Maria Böhm, LAbg. Hermann Stöllner, Markus, Elisabeth und Matthias Leymüller sowie Marianne Pernetstät­ter fordern auf der Mattseer Landesstra­ße beim Gasthaus Kothäusl Tempo 50 statt 70.
BILD: SN/THOMAS SENDLHOFER Renate Brunner, Maria Böhm, LAbg. Hermann Stöllner, Markus, Elisabeth und Matthias Leymüller sowie Marianne Pernetstät­ter fordern auf der Mattseer Landesstra­ße beim Gasthaus Kothäusl Tempo 50 statt 70.
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