Sie haben 230 Mal ihr Blut gespendet
32.000 Blutkonserven werden in Salzburg jedes Jahr benötigt. Das sind täglich knapp 90. Ein Paar aus Mattsee sticht als Spender besonders hervor.
Alle gesunden Personen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren dürfen Blut spenden: Männer sechs Mal im Jahr, Frauen fünf Mal. Schon aus diesen Kriterien ist zu erkennen, welche Überzeugung das Ehepaar Franz und Gabriele Dürager aus Mattsee prägt. „Ich war in meinem Leben schon 163 Mal beim Blutspenden“, sagte der 65jährige Franz Dürager.
Der frühere Berufssoldat im Militärkommando Salzburg, der mit seiner Ehefrau Gabriele das Gasthaus Mayrhof in Mattsee führt, ist bereits mehrfach mit goldenen Ehrenplaketten ausgezeichnet worden. Ehefrau Gabriele (57), die immerhin schon 63 Mal „an der Nadel“gehangen ist, geht mit ihrem Mann konform: „Es tut nicht weh und man hat das gute Gefühl, anderen Menschen helfen zu können. Es ist ein Nutzen an der Allgemeinheit und das haben wir uns über die vielen Jahre zu Herzen genommen.“
Die Motivation, ihr Blut der Gruppe 0-positiv der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, hätten sie schon von ihren Eltern bekommen, so das Paar. Auch die Tochter gehe mittlerweile regelmäßig zum Blutspenden, ab und zu auch der Sohn, der beruflich jedoch viel unterwegs sei.
Beim Salzburger Roten Kreuz kann man dem Wirtepaar aus Mattsee nur Blumen streuen. „Wenn wir im Ort eine Spendenaktion haben, sind die Düragers immer bereit“, sagte Sprecherin Roberta Thanner. Dank der bereits zahlreichen Ehrungen hat das Wirtepaar in Mattsee schon eine lokale Bekanntheit erreicht. „Wir werden immer wieder einmal darauf angesprochen und wir versuchen natürlich auch, andere Menschen dafür zu gewinnen. Es gibt schon einige Gäste vom Stammtisch, die immer wieder einmal zum Blutspenden gehen“, so Franz und Gabriele Dürager. Das Blutspenden gebe ihnen auch eine gewisse Sicherheit, zumal das Blut ja jedes Mal untersucht werde und man auch einen Befund bekomme.
Das Ehepaar gehört zu den rund 2000 in der Stadt Salzburg registrierten Blutspendern. Immerhin würden jede Woche in Salzburg mehr als 600 Blutkonserven benötigt, so RotkreuzSprecherin Thanner. Blut als nicht künstlich herstellbares Notfallmedikament komme vor allem nach Unfällen, Operationen sowie Geburten zum Einsatz. Ebenso manche Bestandteile zur Medikamentenherstellung für Krebspatienten, bei Herz-, Magen-Darmsowie Leber- und Nierenerkrankungen. Da eine Blutkonserve im Schnitt nur rund 40 Tage lang haltbar sei, müssen die Lagerbestände immer genau beobachtet werden, um bei dringendem Bedarf gerüstet zu sein, so Thanner. In den Wintermonaten gebe es oft einen spürbaren Rückgang an der Spendenfreudigkeit, wenn es größere Grippeoder Erkältungswellen gebe.
Während der Coronazeit habe es in Salzburg im Unterschied zu östlichen Bundesländern jedoch nie ein großes Defizit gegeben, so die Rotkreuz-Sprecherin. Aufgrund der kurzen Lagerfähigkeit seien große Spendenaktionen nicht sinnvoll, vielmehr regelmäßige Spenden. Aktuelle Termine sind unter WWW.GIBDEINBESTES.AT/TERMINE abzurufen.
„Es tut nicht weh und hilft vor allem anderen in unserer Gesellschaft.“Franz Dürager, Gastwirt