Metaller steigern Druck: Betriebsrätekonferenzen
Überraschend kurz ausgefallen ist die zweite Verhandlungsrunde für einen Kollektivvertrag (KV) der Metaller am Montag. Nach der Mittagspause brachen die Arbeitnehmer die Gespräche ab – ohne Einigung, aber mit dem Beschluss der Gewerkschaften, jetzt landesweit Betriebsversammlungen abzuhalten, um den Druck zu erhöhen. Von 15. bis 20. Oktober werden Betriebsräte in den Betrieben informieren und das weitere Vorgehen beraten.
Bei den Gesprächen hatte der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für die Arbeitgeber eine Erhöhung der KV- und Ist-Löhne von 1,9 bis 2,2 Prozent angeboten, und je nachdem variable Verbesserungen bei der Schichtarbeit. Die Verhandlungsführer der Gewerkschaften Pro-Ge und GPA-djp wiesen das als „respektlos“und „bodenlose Frechheit“zurück. Damit seien auch Arbeitszeitverschlechterungen verbunden. Die Arbeitnehmer hatten bei der ersten Verhandlungsrunde am 29. September
eine kräftige Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent sowie Besserungen bei der Schichtarbeit gefordert. Der Aufschwung sei kräftig, die Inflation hoch, die Zeit der Zurückhaltung vorbei.
Dies hatte für Empörung bei den Arbeitgebern gesorgt. Die Forderungen seien „absolut inakzeptabel“und würden Mehrkosten von bis zu zehn Prozent bedeuten, erklärte FMTI-Obmann Christian Knill. Die Gewerkschafter Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Dürtscher (GPA-djp) hatten den Arbeitgebern „Verzögerungstaktik und destruktive Haltung“vorgeworfen und „hohe Kampfbereitschaft unter den Beschäftigten“signalisiert.
Im Vorjahr hatten sich die Metaller angesichts der Coronapandemie gleich beim ersten Zusammentreffen auf Lohn- und Gehaltserhöhungen in Höhe der Inflation von 1,45 Prozent geeinigt.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für Donnerstag nächster Woche (21. Oktober) angesetzt.