Schüler rette Klima und ge
BARBARA HAIMERL (TEXT) ANDREA GRUNDNIGG (VIDEO)
Ausgerüstet mit Arbeitshandschuhen und Müllsäcken schwärmen 15 Schülerinnen und Schüler aus drei Salzburger Mittelschulen am Salzachufer in der Altstadt aus. Anders als die Jugendlichen, die sich in der Nähe des Makartstegs auf der Salzachböschung in der Sonne räkeln, haben sie eine Mission: einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, dafür Punkte kassieren und Preise gewinnen.
Diese Idee steckt hinter dem Schulwettbewerb „Salzburg Climate Challenge“. Die Müllsammelaktion ist eine der praktischen Aufgaben, die im Freien zu erledigen sind. Ins Leben gerufen hat den Wettbewerb Gritlind Kettl, die Leiterin der Stabsstelle EU-Bürgerservice beim Land Salzburg. Sie organisiert immer wieder Projekte, mit denen sie Schüler zur Auseinandersetzung mit aktuellen Themen motiviert. Zielgruppe sind erstmals Jugendliche aus Mittelschulen.
„Die Jungen tun mir leid, während der Pandemie sitzen sie nur daheim vor dem Computer, mit der Challenge haben sie Spaß, kommen auch einmal hinaus und setzen sich spielerisch mit dem Thema Klimaschutz auseinander“, sagt Kettl. Sie holte die Wiener Gründer der SmartphoneApp Beat3 an Bord, mit der Jugendliche
an Klimachallenges teilnehmen können. Für die Salzburger Schüler werden Schritt für Schritt sieben Aufgaben freigeschaltet, die Punkte werden ebenfalls in der App gesammelt.
13 Klassen aus sieben Mittelschulen in der Stadt Salzburg und aus der Katholischen Mittelschule im Schloss Goldenstein in Elsbethen machen mit. Eine der Aufgaben lautet: „Befreie Salzburg von Müll“. Auch die 13-jährige Cora aus der Montessori-Mittelschule des Diakonievereins ist eifrig beim Sammeln. „Wenn ich unterwegs bin, lasse ich den Müll nie liegen, ich suche mir einen Mistkübel“, sagt sie. Daran können sich andere Altstadtbesucher ein Beispiel nehmen. In Coras Müllsack stecken FFP2Masken, Pappbecher, Plastikflaschen, Glasscherben, Metallteile, Kassabons, Holzbesteck und Essensverpackungen. „Am meisten liegen aber Zigarettenstummel herum.“Coras Mitschüler Konstantin genießt es, wieder einmal hinauszukommen. „Es gefällt mir, mit Freunden etwas zu unternehmen und dabei etwas fürs Klima zu tun.“
Ihre Schüler seien begeistert bei der Sache, sagt Klassenlehrerin Maria Weikinger. Derzeit seien durch Corona kaum Aktivitäten außerhalb der Schule möglich. Die Challenge biete eine willkommene Abwechslung. „Außerdem spielt das Thema Klimaschutz an unserer Schule eine wichtige Rolle.“
Wie gerufen kam der Wettbewerb auch an der Mittelschule Nonntal. „In der dritten und vierten Klasse gibt es bei uns das Wahlpflichtfach Ökologie“, erklärt Lehrerin Theresia Lindner. „Der Wettbewerb passt ideal dazu.“Die App mache großen Spaß, sagt Xavier aus der 3a. Er habe auch viel gelernt. „Ich wusste nicht, dass eine U-Bahn Platz für 900 Passagiere hat. Um so viele Menschen durch die Stadt zu bewegen, bräuchte es 750 Autos.“Und Theresa aus der 4a ergänzt: „Die Challenge hat mir bewusst gemacht, wie viel Plastik produziert wird, ich versuche jetzt, PET-Flaschen zu vermeiden.“
Mittlerweile haben Schüler aus der Praxis-Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg mit vereinten Kräften ein halbes Fahrrad zutage gefördert. Der verrostete und völlig verbogene Rahmen war unter Schotter
„Ich wollte erreichen, dass die Jungen wieder einmal hinauskommen.“