Thiem geht motiviert in sein Comeback
In Madrid will der zweifache French-Open-Finalist wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Die Erwartungen sind nicht sehr hoch.
Der Weg zurück zu alter Stärke war nicht einfach, aber beim Masters-1000-Tennisevent von Madrid will Österreichs Nummer eins Dominic Thiem wieder Matches gewinnen. Nach einem Freilos in der ersten Runde trifft der 27-Jährige vermutlich am Dienstag auf einen Qualifikanten. Im Viertelfinale würde der Russe Andrej Rublew warten, im Halbfinale Sandplatzkönig Rafael Nadal aus Spanien.
Für den Weltranglistenvierten Thiem ist es das erste Match seit 16. März, als er in Dubai in der zweiten Runde verlor. Nach einer Krise mit Motivationsproblemen fühlt er sich mental wieder auf der Höhe, auch die körperliche Form passt. Das linke Knie macht dem Tennisstar keine Probleme mehr. Möglichst viele Matches gegen Topgegner vor dem Saisonhöhepunkt French Open in Paris sind das Ziel.
Die Vorbereitung in Spanien zusammen mit Coach Nicolás Massú scheint zu laufen: „Ich habe bisher mit drei richtig guten Spielern trainiert. Ich fühle mich wohl, die Bedingungen in Madrid liegen mir“, so Thiem. Am Sonntag gab es noch eine Trainingseinheit mit dem italienischen Aufsteiger Jannik Sinner, „von dem her bin ich gut vorbereitet“, sagt der zweifache Finalist (2017 und 2018) von Madrid.
Was allen klar ist: Die Matchpraxis wird dem US-Open-Sieger des Vorjahres noch fehlen. „Meinen Fitness-Level habe ich wieder richtig hochgebracht in den vergangenen zwei Wochen, spielerisch hat es im Training auch gepasst. Aber was im Training ist und im Fitnessraum passiert und dann letztendlich am Matchtag rauskommt, sind komplett verschiedene Paar Schuhe. Ich habe relativ lange keine Matches gegen Topspieler der ATP-Tour gespielt“, sagte Thiem am Rande einer Pressekonferenz am Samstag.
Der 17-fache Turniersieger hofft darauf, in Madrid, Rom „und noch einem Turnier“einige Matches zu bekommen, um in Hinblick auf Paris wieder mit guter Matchpraxis dazustehen. „Wenn ich nach Roland Garros komme, will ich körperlich und spielerisch in der besten Verfassung sein, um dort die beste Chance zu haben.“In Madrid will er auf seinem Lieblingsbelag Sand die komplette Konzentration auf das erste Match legen. „Die Erwartungen sind sehr niedrig, obwohl ich gut vorbereitet und körperlich topfit bin. Ich bin gespannt und hoffe, dass ich schnell wieder in den normalen Matchrhythmus reinkomme.“
Und dann gab es noch eine Aussage, die alle Thiem-Fans – nicht nur in Österreich – hoffen lässt: „Die Pause hat gutgetan, ich habe sie gebraucht. Nun ist es Zeit, zurück zu sein.“